Vorsicht bei öffentlichen WLAN-Netzwerken

Schnell eine Nachricht über WhatsApp schicken, ein Foto posten oder die Mails am Handy lesen. Unterwegs nutzt man dazu sehr oft öffentliches WLAN. Aber das ist nicht immer sicher. Die Gefahr besteht, dass Hacker persönliche Daten, Bankverbindungen oder Passwörter ablesen.

Bereits an vielen Orten gibt es Wireless-Lan. Ob in der Stadt, in Parks oder in Cafés, wenn das WLAN dann auch noch kostenlos ist und man kein Passwort eingeben muss, ist man schnell verbunden und spart eigenes Datenvolumen. Allerdings ist nicht jedes WLAN sicher und Hacker können leichtes Spiel haben.

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Oft verbindet man sich mit WLAN-Netzwerken, die man nicht weiter prüft

Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im Kuratorium für Verkehrssicherheit: „Wir haben gerade bei WLAN einen sehr hohen und dichten Verkehr. Wenn man in einem Ballungsraum, etwa in einer Großstadt, eine Stunde lang durch die Gegend geht, stößt man auf etwa 700 WLANs. Drehen wir das ganze jetzt um: Ein Täter, der das als Spielwiese nutzen möchte für seine Aktivitäten, schafft es pro Minute auf bis zu 50 Geräte zuzugreifen. Das ist natürlich eine ideale Umgebung für Cyber-Kriminalität."

Meisten Nutzer wissen nichts von Gefahr

Erhebungen einer Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zeigen, dass den meisten Nutzern gar nicht bewusst sei, welche Risiken durch die Nutzung unsicherer WLAN Hotspots entstehen. Im Grunde sei jedes zweite WLAN das man sieht, unsicher. Kaltenegger: „Die Nutzer haben es auch lieber bequem, anstatt sicher. Sie gehen lieber schnell in ein Netz rein, als dass sie ein sicheres Netz auswählen.“

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Eine schnelle Verbindung ist oft wichtiger als ein sicheres Netz

Zehn Prozent aller User würden sich sogar in sichtbar unsichere Netze einloggen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit habe zum Test ein völlig frei erfundenes WLAN gestaltet, und einige User hätten sich eingeloggt. „Das war natürlich nicht bösartig aber es hätte bösartig sein können. Der User braucht gar nichts machen und wir hätten eine Cyberattacke auf die Handys fahren können“, sagt Kaltenegger.

Täter können Bankdaten und Passwörter mitlesen

Cyberattacke heißt in die Praxis übersetzt, dass der Cybertäter alles Mögliche mit den Daten der Nutzer machen kann. Im günstigsten Fall würde der Täter die Datenverbindung stören oder blockieren. Kaltenegger: „Er kann aber auch mitlesen, was ich mache und das sogar kopieren. Sobald er mit dem Kopieren beginnt, kann er alles was ich mache auch machen. Das heißt wenn ich Codes eingebe kann er das nachher auch tun. Er kommt in meine Konten rein, er kann Dinge bestellen, er kommt aufs Bankkonto und es geht noch ärger: Er kann auch aktiv werden, Schadcodes installieren und dann hat er überhaupt Zugang auf alles was er will.“

Hackerangriff

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Hacker können über WLAN-Hotspots auf persönliche Daten zugreifen

Regelmäßige Updates können helfen

Um sich vor Cyberattacken zu schützen, könne man einige Sicherheitsmaßnahmen setzen, sagt Martin Zandonelle, der IT Experte von „NET4you" aus Villach. „Es ist völlig egal über welche Verbindung ich ins WLAN gehe, ob WLAN-Verbindungen mit oder ohne Passwort, es ist ganz wichtig, dass das Gerät aktualisiert ist“, sagt Zandonella. Neben den regelmäßigen Updates für das Gerät, gehöre auch dazu, nicht mehr genutzte WLAN Verbindungen zu löschen.

Nicht automatisch mit WLAN verbinden

Wichtig sei auch, darauf zu achten, dass sich das Handy oder das Tablet nicht unbemerkt in WLAN-Netzwerke einwählt. „Wenn irgendwo ein öffentliches WLAN zur Verfügung steht, darf ich mich erst dann verbinden wenn ich das aktiv als Nutzer zulasse“, sagt Zandonella. Oft würde das Gerät die WLAN-Netzwerke speichern und sich jedes Mal neu verbinden, wenn man wieder in die Nähe des WLANs kommt. Zandonella: „Das ist zwar praktisch, aber genau das sollte man nicht machen. Entweder kann man das automatische Verbinden deaktivieren, oder noch besser, WLANs die man sowieso nicht mehr braucht, eliminieren.“

Kriminelle können glaubhafte Fake-Seiten erstellen

Nach Zandonella gäbe es einige Merkmale für ein unsicheres Netzwerk. Keine Anmeldeseite oder kein einziger Hinweis auf den Betreiber seien Hinweise. „Allerdings wenn sich das WLAN ganz seriös bei mir meldet und eine Eingabe von mir haben will, heißt das noch lange nicht dass sich dahinter nicht ein eine kriminelle Aktivität verbirgt. Das ist das große Problem. Wenn einer etwas Kriminelles vorhat, macht er eine Fake-Seite so perfekt, dass es sehr vertrauenswürdig aussieht“, sagt Zandonella.

Oft helfe es nur den Hausverstand einzusetzen. Wenn etwa bei Hotel-WLAN-Netzwerken nie der Name des Hotels vorkommt und man den Betreiber vom Namen her nicht kennt, dann deutet das auf ein unsicheres Netzwerk hin. Grundsätzlich gilt nach Zandonella: „Öffentliches WLAN nur einschalten, wenn man es benötigt. Sobald man es nicht mehr braucht, sofort ausschalten.“ Um die Sicherheit zu erhöhen, wäre es natürlich auch sinnvoll sich nur in jene WLAN-Netzwerke einzuloggen, die man auch kennt.