Offene Fragen um Rauchverbot an Schulen

Für rauchende Schüler und Lehrer wird sich mit Schulbeginn einiges ändern. Bisher war das Rauchen nur im Schulgebäude verboten. Ab jetzt darf auch auf Freiflächen nicht mehr geraucht werden. Die Frage bleibt, wer dies kontrollieren soll und ob gestraft wird.

Etwa 2.000 Schülerinnen und Schüler besuchen das Gymnasium und die HTL in der Mössingerstrasse in Klagenfurt. Laut Statistik raucht jeder Dritte Jugendliche. Bisher wurde im Eingangsbereich des Schulzentrums geraucht, ab dem kommenden Schuljahr müssen Raucher für jede Zigarette das Schulgelände verlassen. Wobei den Schülern das Verlassen des Schulgeländes - wegen der Aufsichtspflicht, die die Schule trifft - gar nicht erlaubt ist.

Wer kontrolliert das Verbot

Wer die Einhaltung des absoluten Rauchverbots überprüfen wird und ob es tatsächlich Strafen bei Nichteinhaltung gibt, steht noch nicht fest. Manfred Jantscher, der AHS-Lehrervertreter sagte, dass die Konsequenzen noch nicht ganz ausdiskutiert seien.

„Irgendwann wird es aber auch für Kollegen Konsequenzen geben, es ist ja eine Dienstpflichtverletzung und bei mehreren Dienstpflichtverletzungen hat man disziplinäre Konsequenzen zu erwarten. Auch die Schüler werden sich daran halten müssen“, sagte Jantscher.

Landesschulrat hat Bedenken

Noch weisen auch keine Verbotsschilder auf das Rauchverbot am Schulgelände hin. Diese müssten rein theoretisch bis Schulbeginn noch angebracht werden. Der Landesschulrat begrüßt grundsätzlich die Neuregelung des Rauchverbots, hat aber ebenfalls Bedenken, wie mit diesem Verbot umgegangen werden soll.

Konflikte mit Anrainern vorprogrammiert

Bildungsdirektor Robert Klinglmair sagte, die Exekution des Gesetzes sei „natürlich schwierig“. „Ich glaube, man wird nicht darum herum kommen, dass man zusätzlich zu diesem Verbot auch eine gewisse Bewusstseinsbildung macht.“

Es gehe nicht nur darum, das Rauchen zu verbieten, sagte Klinglmair. Es sei niemandem geholfen, wenn die Schüler das Schulgelände verlassen und zum Rauchen auf die Straße gehen. Konflikte mit Anrainern seien vorprogrammiert, befürchten auch Lehrervertreter.

Schüler: Bisher kein Rauchverbot durchgesetzt

Die Schülervertretung hat Bedenken, ob süchtige Schüler oder Lehrer einen Acht-Stunden-Tag ohne Zigarette durchstehen und ob die Qualität des Unterrichts leiden könnte. Fabian Seiser, von der Landes-Schülervertretung sagte, er habe in seiner eigenen Schulzeit schon einige Rauchverbote mitbekommen, „da kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, das hat sich bisher an keiner Schule wirklich durchgesetzt.“