IT-Fachkräfte dringend gesucht

In Kärnten gibt es einen Mangel an IT-Fachkräften, rund 600 Stellen sind derzeit unbesetzt. Laut der Branche verdoppelte sich der Bedarf an Arbeitskräften in diesem Sektor in den letzten Jahren, bei der Ausbildung tue sich aber noch zu wenig.

75 Prozent der Unternehmen aller Sparten würden sofort IT-Mitarbeiter einstellen, sagte Martin Zandonella, der Sprecher der Kärntner IT-Branche. Entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu finden sei aber nicht einfach. Es gehe nicht nur um die Branche Informationstechnologie selbst, sondern auch um Industrie, Gewerbe und Handwerk, Handel und Versicherung, so Zandonella.

Fachkräfte wandern nach Graz und Wien ab

Zandonella kritisierte, dass hier vor allem im Bereich der Ausbildung zu wenig getan werde. Es gebe fertige Konzepte, um mehr Spezialisten heranzuziehen, mehr als ein Bekenntnis der Politik gebe es aber nicht. Universität und Fachhochschule würden zwar genügend Studienplätze und auch die richtigen Studienrichtungen anbieten, viele Studienanwärter ziehe es aber nach Graz und Wien.

IT-Branche als Lehrbranche zu wenig bekannt

In den Schulen gebe es nicht genug unabhängige Berufsinformation, so Zandonella. In der Berufsorientierung müsse man bereits in den Unterstufen über weiterführende Ausbildung bzw. Lehrmöglichkeiten informieren, das betreffe auch Mädchen. Manche Schulen tun hier sehr viel, aber in vielen anderen gebe es zu wenig Informationen. Die Kammer biete hier zum Beispiel Förderungen für Exkursionen zu Uni oder Fachhochschulen an, dort können die Schüler Workshops besuchen.

„Die IT-Branche war bisher nicht die typische Lehrberufsbranche, hier hat sich aber viel geändert“, das sei noch nicht allgemein bekannt. Hier sei die Politik über den Landesschulrat gefordert. In Vorarlberg gebe es das Konzept der IT-Werkstatt bereits, das könnte es auch in Kärnten geben. Besonderes Interesse will Zandonella bei Maturanten wecken - hier gäbe es die Möglichkeit der Lehre nach der Matura: „Nicht alle wollen studieren gehen. Da gibt es enorme Chancen, eine Lehre nach der Mature im IT-Bereich zu beginnen.“

Anreize für Studierende

In den Oberstufen bzw. berufsbildenden Schulen werde meist schon ab der 7. Klasse überlegt, wohin man studieren gehe, so Zandonella. Aber nicht alle wissen, was in Kärnten überhaupt angeboten werde. Da müsste die zweite Tranche der Information ansetzen, um die Angebot in Kärnten bekannter zu machen. Ein Tag der offenen Tür sei ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es gebe hier Konzepte, den Studenten bestimmter Studienrichtungen zum Beispiel Wohnungen für Wohngemeinschaften zu fördern oder ihnen als „Goodie“ zum Beispiel die Kärntner Attraktionen zugänglich zu machen. Etwa in Form einer Art „Kärnten Card“ für Studierende, so Zandonella. Kärnten soll als Studienland attraktiv sein.

Österreichweit werden im Moment 10.000 IT-Fachkräfte gesucht. Das Spektrum ist dabei breit gefächert, gesucht wird alles vom Netzwerktechniker bis zum Programmierer.

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