Wenn man Biber als Nachbarn hat

Die Biberpopulation in Kärnten wächst stetig an. Die Tiere sind geschützt und leisten einen wichtigen Beitrag in der Natur. In Liebenfels lebt eine Familie mit Bibern in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Im Jahr 2014 fand die letzte Biberzählung statt und ergab 200 Tiere, heute dürften es noch mehr sein. Biber haben einen positiven Einfluss auf Artenvielfalt und Wasserhaushalt einer Region, sorgen aber unter Umständen auch für Probleme. Familie Rosenfelder-Grün in Liebenfels lebt seit zweieinhalb Jahren quasi Tür an Tür mit Bibern.

Biber Bach Liebenfels

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Biberdamm im Rohnsdorfer Bach

Löcher im Boden tun sich auf

In unmittelbarer Nähe zu ihrem Wohnhaus am Rohnsdorfer Bach siedelte sich eine Biberfamilie an. Vermutet werden ein Pärchen und mehrere Jungen. Die nachtaktiven Nager gelten als scheu, laut Bernhard Rosenfelder -Grün sind sie dennoch spürbar: „Dämme werden gebaut und Löcher tun sich auf.“ Dämme sorgen für überschwemmte Wege. Auf Wegen können die Löcher der Biberburg gefährlich werden, etwa für Reiter wie Christina Rosenfelder-Grün, die hier immer wieder mit den Pferden unterwegs ist. Einmal sei ihr Pferd gestolpert, das große Loch sei vorher nicht zu erkennen gewesen.

Biber Bach Liebenfels

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Löcher auf den Wegen sind tief aber fast unsichtbar

Biber streng geschützt

Die nahe gelegenen Maispflanzen auf dem Acker nutzt der Biber als Futter und für seine Staudämme. Bis zu eineinhalb Meter hoch kann sich das Wasser hier stauen. Für Landwirt Josef Eschenauer, der die angrenzenden Felder bewirtschaftet, ist die Situation nicht einfach, denn es seien schon Erntemaschinen hineingestürzt. Ein Eingriff in den Lebensraum des Bibers ist nur unter gewissen Voraussetzungen erlaubt, denn der Biber ist streng geschützt.

Biber Bach Liebenfels

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Ein fleißiger Nachbar

„Biber sind sehr fleißig“

Roman Kirnbauer, Wildbiologe des Landes, sagte, man behelfe man sich mit Lösungen, wonach Grundbesitzer an neuralgischen Stellen Dämme entfernen dürfen. Das mache man sich aber mit den Grundbesitzern individuell vor Ort aus. Einfach lassen sich die Tiere nicht vertreiben, denn jede Nacht baue er rund 20 Zentimeter Damm auf, so Kirnbauer. Innerhalb einer Woche können so ein entfernter Damm wieder gleich hoch dastehen, „die Tiere sind sehr fleißig“.

Eine Entschädigung für Biberschäden über den Wildschadensfonds des Landes ist bereits angedacht, noch befindet dieser aber in Ausarbeitung - mehr dazu in Landesfonds für Wildschäden geplant.