Heiligenblut bekommt Steinbock-Haus

Heiligenblut plant eine neue Touristenattraktion: Ein Besucherzentrum samt Steinbockhaus soll 2019 eröffnet werden. An dem vier Mio. Euro-Projekt wird sich - neben privaten Sponsoren - auch die Kärntner Landesregierung finanziell beteiligen.

Die Bewohner von Heiligenblut stehen jetzt schon voll hinter dem Projekt, wie eine Umfrage zeigt. Sie sehen darin eine wichtige Initiative für den Tourismus und für das Gesamtbild von Heiligenblut.

Zu den Fakten gibt man sich noch bedeckt. Gebaut wird auf der öffentlichen Tiefgarage, direkt nach der Ortseinfahrt. Hinzu kommt noch ein neues Hotel im ehemaligen Rupertihaus, das direkt an das geplante Haus der Steinböcke grenzt.

Bautradition soll berücksichtigt werden

Ein privater Betreiber kaufte es. Davon würden beide Seiten profitieren, sagt der Heiligenbluter Bürgermeister Sepp Schachner. Es soll auf die Wahrzeichen Bedacht genommen werden: „Der höchste Berg Österreichs, der Großglockner und die berühmte gothische Wallfahrtskirche sollen keine Konkurrenz bekommen.“ Man wolle sich an die jahrhundertealte Bautradition anpassen.

Nationalparkdirektor Peter Rupitsch sagt, es sei eine sehr attraktive Einrichtung geplant, in der das Steinwild eine sehr wichtige Rolle spiele: „Das möchten wir in den nächsten Jahren umsetzen.“

240 Tiere auf Kärntner Seite

Die Steinböcke wurden in der Heiligenbluter Bergwelt seit 1960 wieder angesiedelt und gelten quasi als Wahrzeichen des Nationalparks Hohe Tauern. Vor 400 Jahren galten das Steinwild in Europa nahezu als ausgerottet. Die Neuansiedelungsprogramme waren erfolgreich.

Der Bestand heute umfasst insgesamt 1.000 Tiere, sagt der Geschäftsführer der Steinwild Hegegemeinschaft Markus Lackner. Die letzte länderübergreifende Steinwildzählung im Juni habe ergeben, dass auf der Kärntner Seite 240 gesunde Steinböcke gezählt. Nun folgt die Detailplanung, Baubeginn soll noch im Herbst sein.