Leben mit 14 Maine-Coon-Katzen

Karin Hribar aus Gösselsdorf lebt mit 14 Katzen zusammen und züchtet die Maine-Coon-Katzen auch. Sie liebt ihre Katzen über alles, das große Geld dürfe man bei der Katzenzucht aber nicht erwarten, sagt sie.

Auf dem 1.000 Quadratmeter großen Grundstück von Karin Hribar leben 14 Katzen, dazu noch Hunde, Schildkröten und Hasen. Angefangen hat Hribar mit der Zucht von Yorkshire Terriern und Schäferhunden. Seit einem Jahr züchtet sie auch Katzen, die besondere Rasse Maine Coon. In ihrer Zucht bringt ein Weibchen etwa ein Mal pro Jahr Junge zur Welt. „Sie könnten auch zwei oder drei Mal werfen, aber das will ich nicht. Das wäre zu viel", sagt Hribar. Das Wohl der Katzen stehe bei ihr im Vordergrund.

Katzenzüchterin Gösselsdorf Maine Coon

Karin Hribar

Eine Maine Coon Katze mit ihren Jungen

Maine Coon Katzen beliebt bei Züchtern

Die Katzenrasse Maine Coon ist bei Züchtern in Österreich sehr beliebt. Sie wird auch amerikanische Waldkatze genannt und kommt aus dem US-Bundesstaat Maine. Maine-Coon-Katzen haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten, die Tiere sollten nie allein gehalten werden. Charakteristisch für die Maine-Coon-Katze ist ihr dichter, buschiger Pelz, der robuste Körperbau und die großen Ohren.

Die Maine Coons

Der Name setzt sich zusammen aus dem US-Bundesstaat „Maine“ und „raccoon“ für Waschbär. Wegen ihrer Anhänglichkeit werden sie auch Hundekatzen genannt. Sie sind außerdem gutmütig und gelassen, kinderfreundlich, dabei aber gute Jäger und wurden daher auch als „Arbeitskatzen“ auf Farmen, um Mäuse zu vertilgen.

Wie bei allen Rassekatzen können auch bei der Maine Coon erblich bedingte Erkrankungen auftreten. Einige Tiere leiden an Atemnot, die durch Herzrhythmusstörungen ausgelöst wird. Auch kommen Fehlstellungen der Knochen vor, etwa des Hüftgelenks, der Ellenbogen oder der Kniescheibe, was zu einem „eiernden Gang“ führen kann. Auch Nierenerkrankungen können auftreten.

Außengehege und Katzenzimmer...

Karin Hribar baute für ihre Tiere sogar ihr Haus um. "Es gibt ein Katzenaußengehege, ein Katzenzimmer, was eigentlich so ein Desinfektionsraum ist, wenn eine verkühlt oder krank ist. Wenn ich eine neue Katze bekommen habe, ist sie dort 14 Tage drin. Einfach um zu schauen, wie das halt ist. Damit sie nicht einen Schnupfen hat und meine anderen Katzen ansteckt“, sagt Hribar.

Katzenzüchterin Gösselsdorf Maine Coon

Karin Hribar

Das Außengehege der 14 Katzen

...aber dennoch Privatsphäre

Die 14 Katzen bestimmen den Tagesablauf von Hribar, in ihrem Haus gibt es klare Regeln. In der Früh werden die Hunde rauslassen, alle Tiere mit Wasser und Futter versorgt, geputzt und gespielt. Einmal im Monat gibt es eine Grundreinigung mit einem speziellen Desinfektionsmittel für Katzen.

Katzenzüchterin Gösselsdorf Maine Coon

Karin Hribar

Maine-Coon-Katzen haben ein besonders dichtes Fell

Die Katzen würden aber nicht ins Schlafzimmer oder in die Küche dürfen, so Hribar: „Wenn ich im Wohnzimmer bin, dann sind natürlich alle auf mir oder bei mir, das ist klar, aber das ist dann was anderes. Etwas Privatsphäre braucht man schon.“

Katzenzüchterin Gösselsdorf Maine Coon

Karin Hribar

Eine junge Maine-Coon-Katze mit charakteristisch großen Ohren

„Menschen wollen Tiere, aber nicht dafür zahlen“

Um eine Katzenzucht zu betreiben, ist viel Geld und Aufwand nötig. Die tägliche Pflege, Tierarztbesuche und viel Platz verursachen oft hohe Kosten. Außerdem ist Know-How in den Bereichen Genetik, Trächtigkeit, Aufzucht und artgerechte Entwicklung der Tiere gefragt. Hribar mache sich über die Kosten keine Gedanken: „Ich schreibe das gar nicht mit, weil sonst würde ich mich wahrscheinlich erschrecken und mich fragen ‚Ist das das ganze Wert?‘. Aber ich mach das ja nicht, um reich zu werden, ich mache das aus Liebe und für mich.“

Dass sich die Katzenzucht als schwierig erweisen kann, hat aber auch sie gemerkt: „Die Leute wollen zwar Tiere, aber zahlen wollen sie nicht. Sie verstehen oft nicht, dass hinter gezüchteten Tieren mehr Aufwand steckt.“

Wegen ihres Lebensstils bekommt die 50-Jährige oft Kritik zu hören. Sie habe aber nichts zu verstecken und freue sich sogar über den Besuch von Kontrollorganen: „Der Amtsarzt war da, um zu kontrollieren und der war begeistert vom Außengehege und von den Katzenzimmern und das hat alles gepasst. Natürlich, weil das sind ja meine Schätzchen.“

Katzenzüchterin Gösselsdorf Maine Coon

Karin Hribar

Hribar züchtet außerdem Schäferhunde

Hund’ und Katz’ verstehen sich gut

Zwischen den Hunden und den Katzen gäbe es keine Konflikte. Hribar: „Die sind ja zusammen aufgewachsen. Ich hatte sogar einmal gleichzeitig Hundewelpen und Katzenbabys. Und wenn die Katzen zum Hund gehen, dann ist das ganz egal, die kuscheln sich dazu und umgekehrt auch. Die lernen sehr viel voneinander.“

Die Unterkärntnerin selbst würde auch viel von den Tieren lernen – vor allem Zeit und Geduld: „Wenn man ihnen zuschaut, dann kommt man runter und das ist auch schön. Weil in der heutigen Zeit hat man beides nicht - Geduld und Zeit."