39 Asylwerber absolvieren derzeit Lehre
Zu den Mangelberufen, in denen eine Ausbildung angefangen werden darf, gehören auch Koch und Kellner. Einer von ihnen lernt derzeit im Hotel Lerchenhof in Hermagor. Der junge Pakistaner bekam mitten in der Ausbildung einen negativen Asylbescheid. Sein Chef, Hotelier Hans Steinwender, sagte dazu, der Druck sei groß gewesen. Der junge Mann sei sehr integriert in Betrieb und Familie. Steinwender sei es wichtig, dass er bleiben wolle, weil er den Beruf lebe und das Herz am rechten Fleck habe.
Lehrling darf Ausbildung noch beenden
Trotz begonnener Lehre läuft parallel das Asylverfahren weiter. Von vielen Stellen hörte der Gailtaler Hotelier immer wieder, das sei zwar bedauerlich, aber geltende Rechtslage, da könne man nichts machen.
Er erreichte dennoch mit viel Einsatz und Unterstützern, dass sein Lehrling vorerst bleiben und zumindest die Ausbildung in Kärnten fertig machen darf. Diese Regelung würde er sich grundsätzlich wünschen. Man brauche in Österreich willige Mitarbeiter in den Dienstleistungsbranchen. „Eine Abschiebung vor Beendigung der Lehre finde ich nicht fair.“
Wirtschaftskammer auf Bundeslinie
Die Bundesregierung denkt laut Integrationsministerin Karin Kneissl derzeit an keine Gesetzesänderung. Eine neue Regelung fordern mittlerweile vor allem die Wirtschaftskammern in den westlichen Bundesländern angesichts des Fachkräftemangels. Zurückhaltender und stärker auf Linie der Bundesregierung zeigen sich noch die Wirtschaftskammer Österreich und auch die Interessensvertretung in Kärnten. Gesetze müssten eingehalten werden, hieß es. Eine „Weiterentwicklung des Umgangs mit begabten Asylwerbern ist aber wünschenswert“ schreibt der Kärntner Wirtschaftskammer Präsident Jürgen Mandl in einer Aussendung. Ein Interview mit dem ORF Kärnten lehnte er ab.