Vier Jahre Haft für Juwelenräuber

Ein 31-jähriger Litauer ist am Freitag als Mitglied einer kriminellen Vereinigung in Klagenfurt wegen eines Raubüberfalls auf einen Villacher Juwelier verurteilt worden. Er bekam eine Zusatzstrafe von vier Jahren zu einer Verurteilung in Deutschland.

Der 31-Jährige war bei dem Überfall im Oktober 2015 nicht unmittelbar beteiligt. Er hatte den Coup geplant, die Aufgaben unter den Komplizen verteilt, sie teilweise ausgerüstet, etwa mit einem Hammer zum Einschlagen der Vitrinen und einer Schusswaffen-Attrappe. Er war auch mit nach Villach gekommen, um die Örtlichkeit auszukundschaften. Wo die Beute - hochpreisige Uhren - geblieben sind, konnte oder wollte er am Freitag vor Gericht nicht sagen. Die weiteren Beteiligten an dem Raubüberfall wurden bereits zu unbedingten Haftstrafen verurteilt – mehr dazu in Litauer sollen Juwelier überfallen haben.

Mitglied einer internationalen Bande

Als die Täter ausgeforscht wurden, teilte die Polizei damals mit, es handle sich um Mitglieder einer litauischen, kriminellen Organisation, die für Raubüberfälle in ganz Mitteleuropa verantwortlich ist. Der jüngste Täter war damals erst 17. Er hatte eine Mitarbeiterin des Villacher Geschäftes mit einer Waffe bedroht, in ein Nebenzimmer gezerrt, gefesselt und ihr zum Schluss noch Reizgas ins Gesicht gesprüht. Der Sachschaden belief sich auf 280.000 Euro.

Keine Angaben zu Komplizen

Der Angeklagte verbrachte die vergangenen zweieinhalb Jahre in Deutschland in Haft, dort muss er 4,5 Jahre Haft für einen ähnlichen Überfall absitzen. Auch in der Schweiz und in Norwegen warten Gerichtsverfahren auf den Mann. Zu Richter Matthias Polak sagte am Freitag, dass er Schulden gehabt hätte und zu dem Überfall gezwungen worden wäre. Der Mann zeigte sich geständig, machte aber keine weiteren Angaben zum Raub. Nur, dass er in Zukunft keine Raubüberfälle mehr begehen werde, gab er zu Protokoll.

Verteidiger: Angeklagter hat Angst

Staatsanwältin Doris Kügler kritisierte, dass das Geständnis weder reumütig gewesen sei noch zur Aufklärung beigetragen habe. „Er hat nur das zugegeben, was ihn die anderen Täter belasten.“ Der Überfall sei bewaffnet und durch Mitglieder einer kriminellen Vereinigung ausgeführt worden, der Angeklagte habe dabei eine führende Rolle eingenommen.

Dem hielt der Verteidiger entgegen, dass der Angeklagte keineswegs „der große Organisator“ gewesen sei. Sein Mandant habe Angst, auch hier im Gerichtssaal noch. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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