UV-Strahlung: Auch Schatten schützt nicht

Die Hitze verstärkt auch die UVA-Strahlung, die das Hautkrebs-Risiko erhöht. Schatten bietet keinen hundertprozentigen Schutz, Sonnencreme, Sonnenbrillen, Hüte bzw. Kappen sind Pflicht, um sich zu schützen. Besonders betroffen sind Menschen, die im Freien arbeiten müssen.

Physiker Emmerich Kitz von der Allgemeinen Unfalversicherungsanstalt (AUVA) maß für den ORF Kärnten die ultraviolette Strahlenbelastung in Klagenfurt und Umgebung, etwa auf einem Feld kurz nach Mittag. Das Messgerät zeigte die UV-Index Stufe 8 an. Die Belastung ist damit sehr hoch. Ab Stufe fünf müsse man Maßnahmen ergreifen. Bei diesem Wert empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Haus nicht mehr zu verlassen. In den Bergen und am Wasser ist die Gefahr durch dünnere und sauberere Luft größer. Eincremen muss man sich auch im Wasser, die Strahlen durchdringen das Wasser.

UV Licht gefährlich Sonne

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Lokalaugenschein mit hohen Werten

Wichtigstes Kriterium für die UV-Belastung sei der Sonnenstand, sagte Kitz. Zum Interview erschien er mit einer Kappe samt Nackenschutz.

Ultraviolettes Licht

Das UV-Licht ist der unsichtbare Teil des Sonnenlichts, es wird vom Menschen nicht wahrgenommen. Es gibt UVA, UVB und UVC Strahlen, die verschiedene Wellenlängen haben. Gefährlich sind vor allem die UVA-Strahlen, die von der Atmosphäre nicht abgefangen werden und zur Hautalterung bis hin zum Krebs beitragen können. Denn das Licht dringt bis in die Lederhaut vor. Ohne UV-Licht gibt es aber auch kein Vitamin D, das der Körper benötigt, dazu reichen aber ein paar Minuten in der Sonne.

Juni stärkste Zeit für UV-Licht

Der August ist nicht die UV-stärkste Zeit, so Kitz, die sei Ende Juni. Am 21. Juni gebe es zu Mittag die höchste Konzentration. Auch im Schatten ist man nicht gänzlich vor der UV-Strahlung geschützt. Im Schatten eines Baumes maß Kitz noch ein Viertel der UV-Belastung in der prallen Sonne. Zu beachten sind auch UV-Strahlen, die vom Wasser reflektiert werden, gut 20 Prozent kommen an Strahlung dadurch noch dazu. Schutz bietet ein Sonnenschirm, er reduziert die Belastung auf ein Zehntel. Wolken bieten keinen Schutz.

UV Licht gefährlich Sonne

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UV-Messgerät

Belastende Baustellen

Vor allem auf Baustellen ist die UV-Belastung naturgemäß hoch. Im Schatten einer Wand gab es bei der Messung immer noch ein Drittel der UV-Belastung. Stark reflektierend wird auch das Baumaterial Styropor. Der AUVA-Experte rät zu UV-Pausen in geschützten Räumen: „Die sonnenintensivste Zeit ist jene zwischen 12.00 und 14.00 Uhr. Meidet man in diesen zwei Stunden die Sonne, spart man sich ein Drittel der Tagesdosis.“

Wolken blockieren UV-Strahlen kaum

Dichte Kleidung wirkt besser als Sonnencreme, so Kitz. Der Nacken sei sehr gefährdet, daher trage er Nackenschutz. Wie lange man sich ohne entsprechenden Schutz in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen sei je nach Hauttyp verschieden. Zwischen fünf bis maximal 30 Minuten seien möglich, sagt Kitz. UV-Licht kann auch die Augen schädigen, eine Sonnenbrille reduziert das Risiko und kann das Auge - je nach Qualität der Brille - zu 100 Prozent schützen.

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