Schwimmerin Lisa Zaiser erklärt Rücktritt

Die Kärntnerin Lisa Zaiser hat am Donnerstag ihren Rücktritt vom aktiven Schwimmsport bekanntgegeben. Die 23-Jährige hatte seit längerem Probleme im Lendenwirbelbereich und stieg daher im Jänner aus einem Trainingscamp aus.

Nach einem folgenden Rehaaufenthalt und Gesprächen mit Ärzten fasste die EM-Dritte 2014 über 200 m Lagen nun den Entschluss, die Laufbahn zu beenden. Die OSV-Equipe in Glasgow wurde von der Nachricht beim Frühstück überrascht, Zaiser gab sie über soziale Medien bekannt. „Jedes Ende ist ein neuer Beginn“, schrieb sie auf Englisch. „Nach langen Gesprächen mit meinen Ärzten und Therapeuten habe ich meine Optionen mit schwerem Herzen abgewogen und entschieden, dass es das Beste für mich ist, vom wettkampfmäßigen Schwimmen zurückzutreten.“ Mehr als ein Jahr habe sie im unteren Rückenbereich mit Schmerzen und eingeschränkter Mobilität gelebt.

„Mein Herz ist schwer“

„Ich habe zu akzeptieren, dass mein Körper offenbar nicht länger bereit ist, den nötigen Trainingsaufwand zu tolerieren, um bei Schwimm-Wettkämpfen erfolgreich zu sein. Mein Herz ist schwer und ich weiß, dass ich als Athletin noch so viel mehr zu geben gehabt hätte. Ich habe einige unglaubliche Höhen erreicht, aber ich habe sie nicht alle geschafft. Aber zu wissen, dass ich viel erreicht habe, lässt mich mit einem Lächeln und vielen Erinnerungen gehen“, so Zaiser.

„Diese Entscheidung ist zu respektieren“, reagierte ihr Trainer Marco Wolf. „Leistungssport und Erfolg darf nicht über die persönliche Gesundheit gestellt werden - auch wenn oft knapp an die Grenzen gegangen werden muss.“

Antritt zur WM war nicht möglich

Zaiser hatte im Sommer 2017 wegen eines Ermüdungsbruchs des Querfortsatzes am dritten Lendenwirbel die Langbahn-WM in Budapest verpasst. Zudem war sie bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften 2016 und den -Europameisterschaften 2017 jeweils wegen einer Angina nicht dabei. Inklusive der aktuellen Langbahn-EM in Glasgow hat sie damit die jüngsten vier Großereignisse verpasst. Ihren letzten internationalen Auftritt hatte sie bei der London-EM im Mai 2016, als sie über ihre Bronze-Strecke von zwei Jahren davor Elfte geworden war.

Zaiser Schwimmen

EPA/MICHAEL KAPPELER

Lisa Zaiser

Anfang 2018 stieg sie aus einem Camp der Linzer Trainingsgruppe auf Teneriffa vorzeitig aus. „Ich habe die vergangenen Tage Probleme und Schmerzen gehabt“, ließ sie damals wissen. „Hoffentlich melde ich mich bald mit guten Neuigkeiten wieder.“ Ab Ende Februar folgte ein Reha-Aufenthalt im Revital Aspach. Dann wurde es ruhig um Zaiser. Ihre Trainingskolleginnen sagten zu Wochenbeginn, dass sie nicht wüssten, was mit ihr sei, sie einmal beim Training war.

Zahlreiche Erfolge gefeiert

Zaiser feierte zahlreiche nationale und internationale Erfolge. So sicherte sich die Spittalerin bei den Österreichischen Nachwuchsmeisterschaften 2008 siebenmal Edelmetall, davon fünf Goldmedaillen. Mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London wurde Zaiser zur bisher jüngsten österreichischen Schwimmerin bei Olympia.

Die Olympiaqualifikation gelang ihr auch vier Jahre später für die Spiele in Rio de Janeiro. Ihren größten Erfolg feierte Zaiser mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Schwimmeuropameisterschaften 2014 in Berlin. Der Sportpresseklub Kärnten wählte Zaiser 2014 zur „Kärntner Sportlerin des Jahres“.