Sorge wegen Tilly-Bohrung „unbegründet“

Bürger zeigen sich wegen der Heißwasser-Probebohrung durch das Holzunternehmen Tilly bei Althofen besorgt. Ganz in der Nähe befindet sich mit der Quelle St. Klementen ein wichtiges Trinkwasserreservoir. Verantwortliche beruhigen.

Am Krappfeld bei Althofen beginnt das Holz-Unternehmen Tilly am Freitag mit seiner Suche nach heißem Wasser - sollte gar Öl oder Erdgas gefunden werden, wäre die Freude auf Firmenseite noch größer - mehr dazu in Tilly bohrt nach Wasser, Gas oder Öl (kaernten.ORF.at; 28.6.18).

Tilly Bohrung Thermalwasser Baustelle

ORF

Geologische Prüfung bescheinigt Unbedenklichkeit

Die Versuchsbohrung in 3.000 Meter Tiefe ist von Bund und Land genehmigt worden. Besorgte Bürger fragen nun aber, ob die Tilly-Probebohrung die Quelle St.Klementen gefährden könnte? Sowohl die Stadtwerke Klagenfurt als auch der Wasserverband Klagenfurt-St. Veit beruhigen jedoch. Alles sei geologisch geprüft worden und das Trinkwasser sicher.

Eine von drei Hauptquellen für Klagenfurt

Der Bohrturm steht in Krasta am Krappfeld. In den nächsten Wochen sucht eine Spezialfirma im Auftrag der Holzindustriellen-Familie Tilly nach heißem Wasser. Sollte dieses tatsählich sprudeln, will es die Firma als Energiequelle für den Betrieb verwenden. Nur vier Kilometer weiter liegt allerdings die Trinkwasserquelle St. Klementen, die rund 100.000 Menschen von Althofen bis Klagenfurt versorgt. Für die Landeshauptstadt ist sie eine von drei Haupt-Quellen.

Gefährdet Probebohrung diese Quelle?

Gefährdet nun die Probebohrung diese Quelle? Kann möglicherweise verunreinigtes heißes Wasser oder gar Erdöl in den Grundwasserstrom gelangen? Und gibt es einen Notfall-Plan für Klagenfurt, sollte diese Quelle wirklich vom Netz genommen werden müssen, zumal ja schon die Quelle Rain nach dem Auftauchen des Umweltgiftes HCBD gesperrt worden war? All diese Fragen beschäftigen besorgte Bürger. Sie wurden nach eigenen Angaben auch von den Stadtwerken Klagenfurt und dem Wasserverband Klagenfurt-St. Veit bereits im Vorfeld an die Behörden gestellt.

Wasserverband: „Beeinträchtigung auszuschließen“

Erich Eibensteiner vom Wasserverband Klagenfurt-St. Veit an der Glan sagt, dass das Gelände vom Landesgeologen geprüft worden sei. „Der Landesgeologe hat eine Beeinträchtigung des Grundwasservorkommens auf dem Krappfeld ausgeschlossen. Die Entnahme in St.Klementen erfolgt in 45 Meter Tiefe. Erstens aufgrund dieser unterschiedlichen Tiefenstufen und der deutlichen Entfernung zwischen Erkundungsbrunnen und Brunnenfeld sind hier Beeinträchtigungen auszuschließen.“

Nutzwasser wird in Kläranlage entsorgt

Bei der Tilly-Probebohrung würden vier Liter Wasser pro Sekunde aus der Tiefe geholt, so Eibensteiner, das alles in geschlossenen Rohrsystemen - und dieses Wasser müsse in Behälter geleitet werden und dürfe nicht einfach versickern: „Das wird in Wannen aufgefangen und nach Durchführung einer Reihe chemisch-physikalischer Tests entsorgt. Solche Entsorgungen nimmt man in normalen Abwasser-Kläranlagen vor.“

Sollte die Probebohrung genügend heißes Wasser für die Heizung des Tilly-Holzwerkes ergeben, so müsste die Nutzung erst von Neuem anlagerechtlich beantragt, geprüft und genehmigt werden, sagt Eibensteiner.

Stadtwerke: Auch ohne Quelle Rain genug Wasser

Die Stadtwerke versichern, dass trotz des Wegfalls einer Quelle genügend Trinkwasser für die Landeshauptstadt vorhanden sei - mehr dazu in Klagenfurt: HCBD in Trinkwasserquelle (kaernten.ORF.at) - auch jetzt während der Hitze. Trotzdem sollte mit Trinkwasser sparsam umgegangen werden. Die Hitzewelle habe den Wasserverbrauch in Klagenfurt auf „Rekordhöhe“ anwachsen lassen. 33.428 Kubikmeter Wasser, das sind fast 33,5 Millionen Liter Wasser, verbrauchten die Klagenfurter alleine am 31. Juli. Das entspricht fast drei vollen Badewannen pro Person. Normalerweise beträgt der durchschnittliche Tagesverbrauch in Klagenfurt rund 24.000 Kubikmeter Wasser.