Rom reagiert auf Maßnahmen in Diözese

Erstmals gibt es eine offizelle Reaktion aus Rom, was die eingeleitete Untersuchung und Situation in der Diözese Gurk anbelangt. Die Vorgehensweise der jetzigen Diözesanleitung sei „mutig, verantwortungsvoll und konsequent“.

Laut dem offizielle Vertreter des Vatikans in Österreich, Erzbischof Peter Zurbriggen, sind die von Diözesan-Administrator Engelbert Guggenberger gesetzten Maßnahmen „in voller Konformität mit dem geltenden Kirchenrecht geschehen“.

„Mit großer Aufmerksamkeit und Dankbarkeit“

Der Apostolische Nuntius reagierte damit am Donnerstag auf ein Schreiben Guggenbergers, in dem er eine umfangreiche Dokumentation zur Situation in der Diözese und dem bischöflichen Mensalgut übermittelt hat. Der Nuntius habe die „klaren Ausführungen mit großer Aufmerksamkeit und Dankbarkeit“ nach Rom weiter geleitet, hieß es.

Wie die APA am Mittwoch berichtete, übermittelte der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz tags zuvor eine Sachverhalts-Darstellung an die vatikanische Bischofskongregation nach Rom. In diesem Schreiben begegnet er den Behauptungen und Vorwürfen rund um seine Amtsführung und ersucht Rom um Prüfung und Klärung.

In St. Pölten will man nun die Reaktion aus Rom abwarten. Bischof Schwarz werde die laufende mediale Diskussion nicht kommentieren, sondern sich auf seine Aufgaben in der Diözese konzentrieren, hieß es von einer Sprecherin.

Überschatteter Wechsel nach Niederösterreich

Alois Schwarz war ab 2001 Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt. Papst Franziskus ernannte den gebürtigen Niederösterreicher im Mai 2018 zum Bischof von St. Pölten. Am 1. Juli 2018 wurde Schwarz in sein neues Amt eingeführt. Einen Tag später wurde in Klagenfurt der langjährige Generalvikar Engelbert Guggenberger vom Domkapitel zum Administrator der Diözese gewählt. Guggenbergers Aufgabe ist es, die Diözese Gurk-Klagenfurt bis zur Bestellung eines neuen Diözesanbischofs interimistisch zu leiten.

Kritik an Schwarz`Amtsführung und Führungsstil

In Interviews und Presseaussendungen äußerte Guggenberger Kritik an der Amtsführung von Schwarz im Zusammenhang mit dem bischöflichen Mensalgut. In Medienberichten war zuvor von Misswirtschaft in der Diözese sowie einem fragwürdigen Führungsstil die Rede.

Die Bischofskongregation, an die Schwarz nun eine Sachverhaltsdarstellung geschickt hat, ist eine vatikanische Zentralbehörde. Sie ist für alle Angelegenheiten, die Bischöfe betreffen, zuständig. Leiter der Behörde ist der aus Kanada stammende Kardinal Marc Ouellet.

Links: