Autokauf wird ab Herbst teurer

Ab Herbst wird der Autokauf teurer. Grund sind höhere Abgaben, weil die Messung von Abgasen genauer wird. Händler erwarten vorher einen Ansturm der Käufer und sie gewähren auch größere Nachlässe oder Vergünstigungen.

Es sind die Auswirkungen des Abgasskandals, die dem Autokunden ab Herbst teuer zu stehen kommen. Durch eine neue Messmethode beim Schadstoff-Ausstoß werden ab erstem September höhere Werte erwartet und das lässt die Normverbrauchsabgabe (NoVA) in die Höhe schnellen. Die NoVA berechnet sich bei Autos aus dem Co2 Ausstoß. Die genaue Berechnung wird auf der Homepage des Finanzministeriums erklärt.

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Genauere Methoden beim Messen führen zu höheren Abgaswerten

Preisanstieg ist abhängig vom Modell

Autos können um bis zu 3.000 Euro teurer werden. Der Preisanstieg ist aber vom Modell abhängig, sagte der Branchensprecher der Autohändler, Hubert Aichelseder: „Bei einem kleinen Auto kann das ein paar hundert Euro ausmachen, bei einem Mittelklasseauto kann das schon tausend Euro ausmachen und in der Oberklasse sind es mehrere tausend Euro.“

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Hubert Aichelseder, Branchensprecher für den Autohandel

Neuwägen dürfen ab ersten September nur dann zugelassen werden, wenn sie auch nach dem neuen Messzyklus typisiert worden sind. Daher versuchen viele Händler jetzt noch, ihre Lagerfahrzeuge loszuwerden, sagte Aichelseder. „Die Importeure und die Händler müssen ihre Lager leeren. Denn was bis Ende August nicht verkauft wird, muss vom Händler selbst angemeldet und zu einer Tageszulassung gemacht werden, sonst kann man das Auto in ganz Europa nicht mehr zulassen.“

Druck auf Händler: Preisnachlässe

Das bedinge auch einen gewissen Druck für die Händler, und das betreffe alle Marken, dass man die Fahrzeuge noch losschlagen muss, sagte Aichelseder. „Und das bedingt leider auch, dass die Händler jetzt größere Nachlässe oder Vergünstigungen gewähren“, sagte Aichelseder.

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Ein Autokauf vor September kann sich jedenfalls lohnen, wenn es sich um lagernde Modelle handelt. Allerdings werden Lagerkäufe immer seltener, sagte der Autohändler Benjamin Sintschnig: „Der Trend ist momentan so, dass sich die Leute ihre Autos eher gezielt am Computer zusammen stellen. Von der Tendenz her verkauft man zur Zeit 30 Prozent aus dem Lager, 70 Prozent werden bestellt.“ Händler haben somit immer weniger Autos auf Lager.

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ARBÖ: Verbrauch wird realistischer angegeben

Keine Auswirkungen auf gebrauchte Autos

Für den Verkauf oder Kauf von Gebrauchtwägen ändert sich vorerst nichts, sagte ARBÖ-Fahrzeugtechniker Günther Friesacher. „Durch die strengeren Abgastests sollen Manipulationen im Vorhinein ausgeschlossen werden. Der Vorteil für den Konsumenten ist, dass es realistischere Angaben, etwa im Bezug auf den Kraftstoffverbrauch gibt. Wichtig ist auch, dass sich für aktuelle Kraftfahrzeugbesitzer nichts ändert.“

Teuer kann es für Firmenautobesitzer werden, die das Fahrzeug auch in der Freizeit nutzen: Sie müssen pro Monat bis zu zwei Prozent der Anschaffungskosten des Autos ans Finanzamt abführen.