Dieses „Gwandl“ trägt man heuer zum Kirchtag
Trachtenmode ist längst zum Wirtschaftsfaktor geworden, passt sich Modetrends an und ist auch schon für Babys und Hunde erhältlich. Viele der Besucher des Villacher Kirchtags kommen in Tracht – klassisch oder modern. Bei den modernen Trachten liegen heuer Naturmaterialien, wie Baumwolle und Leinen, im Trend, sagt Trachtenmoden-Designerin Ulli Seebacher.
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Kräftige Farben und Zurückhaltung bei Muster
Und locker und leger darf es bei den modernen Trachten sein. Heuer fast ein Muss sei das Colour-Blocking, bei dem besonders kräftige Farben miteinander kombiniert werden, um Farbkontraste zu schaffen. „Zum Beispiel werden die Farben Blau, Orange, Lila und Rot kombiniert, dafür sind die Stoffmuster zurückhaltender“, so Designerin Seebacher.
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Dirndl und Lederhose bleiben Klassiker
Wer bei Trachten nicht gerne mit der Mode geht, kann natürlich weiter auf Klassisches setzen. Seebacher: „Dirndl, Dirndlbluse und Schürze bei den Damen. Und bei den Herren ist die Lederhose ‚must have‘, kombiniert mit Hemd und Gilets.“ Wer der klassischen Kleidung doch einen modernen Anstrich verleihen will, dem rät Seebacher dazu, Stoffmuster mutig zu kombinieren.
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Die Dekolleté-Freigabe bleibt Geschmackssacke
Wie freizügig das Dirndl-Dekolleté präsentiert wird, bleibt der Trägerin überlassen. Etwas „züchtiger“ wird es mit einem Trachtentuch. Seebacher: „Es wird ins Dekolleté gebunden, um es etwas zu verdecken. Schulter und Arme bleiben dafür meist frei.“ Und natürlich hängt die Dekolleté-Freigabe auch von der Wahl der Trachtenbluse, bzw. dem „Bscheißerl“ ab – dem sichtbaren Teil der Bluse. Der Ausdruck könnte vom Wort „bescheissen“ (betrügen – Anm.) stammen, weil die sehr kurze Oberbekleidung eine Bluse nur vortäuscht.
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Die Sprache der Schürzenbänder
Wenn Frau Dirndl mit Schürze trägt, sei die Bindeweise zu beachten, so Seebacher: „Wenn sie vorne rechts gebunden wird, ist die Trägern verheiratet. Eine links gebundene Schürze bedeutet, dass die Trägerin noch zu haben ist und bei vorne in der Mitte gebundenen Bändern deklariert man sich als Jungfrau. Sind die Schürzenbänder im Rücken zusammen gebunden, ist die Trägerin Witwe.“
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Wenn das Anziehen zum Sport wird
Während moderne Trachten leger sein sollen, sind die beim Trachtenumzug vorgeführten Kleidungsstücke eine Herausforderung für Träger und Trägerinnen. Gut eine halbe Stunde braucht es - mit Hilfe und Routine - um etwa die Gailtaler Tracht der „Kirchtagslader“ anzuziehen.
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15 Teile hat die Tracht. „Wichtig ist, in welcher Reihenfolge man sie anzieht, sonst kommt man in die Teile nicht mehr rein“, sagt Kirchtagsladerin Kathrin Fischer. Strümpfe, Stumpfbänder, lange Unterhose, Anstands-Unterrock, Schuhe, gestärkter Unterrock (in dem zwölf Meter Stoff verarbeitet sind), Bluse (deren Kragen mit Zuckerwasser gestärkt ist), Kleid, schwarze Schürze, bunte Schürze, Brusttuch, Gürtel, Kopftuch und Brosche – so und nicht anders wird die Tracht angelegt. Die Tracht gilt als das Schmuckstück, geschminkt ist die Trägerin deswegen nicht.
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Links:
- Villacher Kirchtag
- Plastikfreie Zone am Villacher Kirchtag (kaernten.ORF.at, 22.6.2018)
- Villach verstärkt Personenschutz am Kirchtag (kaernten.ORF.at, 16.6.2018)