Nach Patent-Ankauf auf Erfolgskurs im Mölltal

Die Übernahme einer insolventen steirischen Motormäher-Firma hat sich für Johann Steiner bezahlt gemacht. Die Motormäher werden in seinem Betrieb im Mölltal weiterentwickelt, dringend gesucht werden Facharbeiter.

Johann Steiner baut nach den Plänen der steirischen Traditionsfirma Vogel und Noot in Rangersdorf Motormäher. Die Firma aus der Steiermark schlitterte vor zwei Jahren in die Insolvenz, damals zögerte der Unternehmer nicht lange und kaufte die Patente ein. Seither werden die Motormäher „Hydrojet“ und „Jet 3“ im Mölltal produziert und bis nach Deutschland und Südtirol verkauft.

Motormäher Steiner

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Arbeitsplätze im Mölltal rar gesäht

Landmaschinenmeister Johann Steiner: „Als Vogel und Noot sagte, man suche einen Käufer, bzw. einen Produzenten, habe ich das mit meiner Familie besprochen und wir kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass wir das machen – aus zwei Gründen. Erstens ist es eine wirtschaftliche Angelegenheit. Bis zu 3.000 Mäher sind noch im Einsatz, die auch Ersatzteile brauchen. Für mich ist es außerdem sehr wichtig, in unserer Region und Gemeinde Rangersdorf zusätzliche Arbeitsplätze schaffen zu können und die alten Arbeitsplätze erhalten können.“

Motormäher Steiner

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Eine Arbeit zu finden, sei nämlich gerade im Raum Mölltal nicht selbstverständlich, so Steiner.

Hangtaugliches Mähwerk „ohne Schnick-Schnack“

60 Stunden dauert es, bis ein Motormäher für den harten Einsatz am Berg fertig ist. Mehrere Bauteile mussten erst für den Einsatz im Gelände konzipiert werden. Juniorchef Michael Steiner: „Das ist ein Mäher der alten Schule für das steile Gelände, ohne viel Schnick-Schnack, also Elektronik, die kaputt werden könnte.“

Motormäher Steiner

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In der Firma in Rangersdorf werden auch neue Anbauteile für den Motormäher entwickelt, die dann anstelle des Mähbalken vorne montiert werden können. Ein Mulcher wurde bereits entwickelt, jetzt wird an einem drei Meter breiten Mähwerk gearbeitet, um Wiesen auch in starken Schräglagen noch schneller mähen zu können, so Steiner.

Fünf Facharbeiter würden sofort eingestellt

Aufträge gebe es genügend, aber mit der Produktion kommt die Firma kaum nach. Was fehlt, sind die Mitarbeiter. 25 Angestellte sind es zur Zeit, weitere fünf Facharbeiter sucht Johann Steiner schon lange. Weil, so sagt er, viele junge Burschen und Mädchen in den letzten Klassen animiert werden, einen höheren Schul-Abschluss und keine Lehre zu machen - diese Leute würden als Lehrlinge dem Gewerbe fehlen.

Motormäher Steiner

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Steiner: „Früher haben wir Leute bekommen, die in der Schule sehr gut waren. Heute bekommen wir das nicht mehr. In unserem Betrieb ist es so: Wenn jemand schwach in der Berufsschule ist, muss er jede Woche die Hefte zeigen. Und wenn er ganz schwach ist, dann passiert es auch, dass er am Samstag in den Betrieb hereinkommen muss, damit derjenige lernt und die Berufsschule positiv abschließt.“

Lehre: Politik sollte Imagewandel einläuten

Die Lehre habe immer noch ein schlechtes Image, so Steiner, der davon überzeugt ist, dass nur mit Unterstützung der Politik eine Trendwende geschafft werden kann.