Bundesheer sucht Hunderte Soldaten

Das Bundesheer in Kärnten hat im letzten Jahr 200 neue Soldaten aufgenommen, drei Mal so viele wie in den Jahren zuvor. Auch in den nächsten Jahren sind je 200 neue Jobs beim Heer zu vergeben. Die Nachfrage sei groß, heißt es.

Das Bundesheer braucht Nachwuchs, die geburtenstarken Jahrgänge stehen vor der Pensionierung und in Kärnten wird unter anderem ein neues Militärstreifenkommando aufgebaut. 2017 wurden in Kärnten bereits 200 neue Soldaten rekrutiert. Auch in den nächsten Jahren sollen in Kärnten rund 200 neue Soldaten im Jahr dazukommen, sagt Militärkommandant Walter Gitschthaler: „Dieses Personal brauchen wir auch dringend.“ Denn beim Kärntner Heer stehe eine Pensionierungswelle an. Nur im Bereich des Militärkommandos werden bis 2021 von 500 Bediensteten 140 in den Ruhestand treten.

Das Kärntner Heer rüstet personell auf

Zugleich wird beim Kärntner Bundesheer im Rahmen der Bundesheerreform personell aufgerüstet. Für das Militärkommando wird laut Gitschthaler eine neue Sicherungskompanie geschaffen, auch wird die Militärstreifenkompanie weiter ausgebaut – mehr dazu in Mehr Soldaten für Kärnten.

Finanziert wird die Personalaufstockung durch Pensionierungen, weitere Budgetmittel werden derzeit im Verteidigungsministerium diskutiert. „Damit steht und fällt die Personalaufstockung“, so Gitschthaler, „es ist aber eindeutige Absicht der neuen Bundesregierung, den Weg der Neuaufnahmen fortzusetzen.“ Denn Bundesheer und alle anderen Einsatzorganisationen stünden vor großen Herausforderungen. Das Bundesheer braucht unter anderem mehr Personal für Assistenzunterstützung an der Grenze und Hilfeleistung bei Katastrophen.

Soldat ist wieder ein angesehener Beruf

Zumindest in den letzten zwei Jahren sei die Personalsuche nicht schwierig gewesen, sagt der Militärkommandant. „Wir haben relativ leicht qualifiziertes Personal bekommen.“ Bis zu 50 Prozent mehr Freiwilligenmeldungen gab es in letzter Zeit. „Seit der Migrationskrise hat sich der Ruf des Bundesheeres stark verbessert“, sagt Gitschthaler.

In Konkurrenz steht das Bundesheer bei der Personalsuche allerdings mit der Polizei und anderen Blaulichtorganisationen. „Wir fischen im gleichen Teich, alle diese Organisationen brauchen dringend neues Personal“, so Gitschthaler. Weiter ist rund ein Viertel der Rekruten nicht tauglich, diese Zahl sei seit Jahren gleichbleibend.

Aufnahmekriterien könnten gemildert werden

Angedacht ist auch, die Aufnahmekriterien für das Bundesheer zu mildern, um mehr Personal zu bekommen. Gitschthaler: „Im Vordergrund muss natürlich trotzdem die Gesundheit und Sicherheit der Soldaten stehen. Ein Bewerber mit Tattoo wäre zum Beispiel in Ordnung, die körperliche Fitness muss aber da sein.“

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