Mehr Wettbewerb für bessere Bus-Linien

Die EU will mehr Wettbewerb und hat eine Verordnung erlassen, alle Busverbindungen neu auszuschreiben. In zwei Kärntner Regionen haben private Anbieter den Zuschlag bekommen, das Lavanttal bleibt in der Hand der Postbus AG.

In der europäischen Union wird der öffentliche Busverkehr zum überwiegenden Teil von staatlichen oder staatsnahen Unternehmen durchgeführt. Die EU will mehr Wettbewerb, für Buspassagiere könnten sich deshalb in den nächsten Monaten unter anderem im Lavanttal Verbesserungen ergeben.

Mehr Privatanbieter sollen zum Zug kommen

Das Land Kärnten trägt den Großteil der Kosten für die Busverbindungen in den neun Regionen des Verkehrsverbundes. Durch die neue Verordnung der EU erhoffe man sich mehr Belebung im Wettbewerb und dass auch private Anbieter - wie schon im Gurktal und im Liesertal - zum Zug kommen. Der Leiter der Abteilung Infrastruktur in der Landesregierung, Albert Krainer sagte: „Wir haben in Kärnten ein besonderes System, nämlich die sogenannte funktionale Ausschreibung. Das bedeutet, dass wir eine Geldsumme vorgeben und - dieser Geldsumme entsprechend - auch Qualitätskriterien und Versorgungskriterien der Bevölkerung.“

Land hofft auf breites Bewerberfeld

Es obliege den Unternehmern und deren Fantasie, bestmögliche Verkehre anzubieten. Kreiner: „Das ist für uns ein Lernprozess und spannendes Verfahren, wir sind gespannt, in wieweit auch nicht-österreichische Unternehmen nach Kärnten drängen.“ Allerdings würden sich Kärntner Busunternehmen sehr für die Linien interessieren und sehr viel Engagement zeigen, so Krainer.

Was ist aber, wenn ein privates Busunternehmen eine Linienverbindung in Kärnten bekommt, sich finanziell übernimmt und dann wieder aufgibt? Ist dann die Versorgung der Bevölkerung garantiert? Dazu Krainer: „Hier haben andere Bundesländer bereits schmerzhafte Erfahrungen gemacht, wir wollen auch daraus lernen, damit es zu keinen Engpässen kommt und haben entsprechend Sorge getroffen, dass der Verkehr aufrecht gehalten wird.“ Man prüfe sehr genau, ob die Angebote auch wirtschaftlich vertretbar seien - so würden Dumping-Angebote im Vorhinein ausgeschieden.

Postbus AG versorgt weiterhin das Lavanttal

Die Postbus AG zeigte sich unterdessen in einer Aussendung erfreut, dass das Lavanttal gehalten werden konnte. Ab September werden mehr Haltestellen, bessere Anschlussverbindungen und qualitativ hochwertigere Busse angeboten. Das sei auch ausschlaggebend für den Zuschlag gewesen. Ziel sei es, die umliegenden Gemeinden bestmöglich an die Bahn anzubinden, heißt es.