Verkaufspoker um Benediktinerschule

Im Verkaufspoker zwischen Lilihill und der Unternehmerfamilie Kanduth um die Klagenfurter Benediktinerschule ist ein dritter potenzieller Mitbewerber aufgetaucht. Die Firma RM Bauträger bestätigte das Interesse an der Benediktinerschule gegenüber dem ORF.

Es ist nach wie vor offen, welcher Investor das Rennen um die ehemalige Benediktinerschule in Klagenfurt machen wird. Die Unternehmer-Familie Kanduth, die das Hotel Sandwirth betreibt und ein zweites, günstigeres Hotel errichten will oder die Lilihill-Gruppe des Immobilien-Strategen Franz Peter Orasch, der in der Innenstadt ebenfalls in neue Hotelbetten investiert. In diesen Bieterwettbewerb schaltet sich jetzt offenbar auch die Baufirma RM Bauträger ein.

Kanduth-Pläne sehen Hotel samt Tiefgarage vor

Die Unternehmerfamilie Kanduth hat gemeinsam mit der Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) und Wirtschaftsstadrat Markus Geiger (ÖVP) in der Vorwoche die Pläne für das neue Hotel samt Tiefgarage hinter dem Hotel Sandwirth auf dem Benediktinerplatz öffentlich präsentiert - mehr dazu in -Benediktinerschule soll Hotel werden (kaernten.ORF.at; 7.7.2018). Das Hotel soll im Innenhof des Schulgebäudes entstehen, dessen Fassade jedenfalls laut Stadt erhalten werden muss. Partner der Familie Kanduth ist ein Architekt. Im übrigen Gebäude würden dann wohl Büros, Wohnungen und vielleicht Geschäfte entstehen.

Aus erhoffter Kaufoption wurde nichts

Kanduth hoffte bereits auf eine Kaufoption für das Schulgebäude. Zwei Millionen Euro bieten die Hoteliers, laut Stadt hat ein Gutacher den Wert des Gebäudes auf 1,6 bis 1,8 Millionen Euro geschätzt. Doch aus der Kaufoption wurde vorerst nichts - denn auch die Lilihill-Gruppe um Franz Peter Orasch will das Schulgebäude kaufen und bietet dem Vernehmen nach mehr: 2,6 Millionen Euro. Orasch lässt derzeit auch das Hotel Moser Verdino in der Klagenfurter Innenstadt renovieren und nur ein paar Meter von der Benediktinerschule entfernt baut die Gruppe ein weiteres Hotel auf dem früheren KTZ-Gebäude.

Kaufinteresse wegen Kampf um Hotelgäste?

Ob ein sich abzeichnender Kampf um Hotelgäste zu dem Kaufinteresse von Lilihill an der Benediktinerschule beiträgt, wollten wir die Immobilieninvestoren gerne fragen, doch Orasch und sein Geschäftsführer lehnen Interviewanfragen ab. Bis Ende Juli hat Lilihill nun Zeit, der Stadt ein Nutzungskonzept für die Benediktinerschule vorzulegen. Dieses werde dann die Stadtplanung bewerten, sagten Wirtschaftsstadtrat Markus Geiger und Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz am Donnerstag. Erst dann werde ein Grundsatz-Beschluß über eine Kaufoption mit dem Investor - wer auch immer das Rennen macht - ausverhandelt.

Auch RM Bauträger interessiert

Die Firma RM Bauträger, die in den nächsten drei Jahren ein Großprojekt für mehrere hundert Millionen Euro in Laibach umsezten will, bestätigte dem ORF mittlerweile auch Interesse an der ehemaligen Benediktinerschule zu haben. Damit entwickelt sich um das Gebäude offenbar ein Bieterwettbewerb.

Kaufbedingung: Ersatzraum für Turnsaal schaffen

Mathiaschitz nennt als Bedingung, dass ein Ersatzraum für den Turnsaal der Benediktinerschule geschaffen wird, dieser Turnsaal wird derzeit von vielen Vereinen genutzt. Wie Sandwirth-Chefin Helvig Kanduth auf den Poker um die Schule reagiert, ist auch noch offen: Sie möchte sich vorerst öffentlich dazu nicht äußern.

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