Lilihill bietet um Benediktinerschule mit

In Klagenfurt hätten im Stadtsenat am Dienstag die Weichen für den Verkauf der Benediktiner Schule an die Familie Kanduth gestellt werden sollen, die auf dem Gelände der Schule einen Hotel errichten möchte. Es gibt aber ein weiteres Angebot der Lilihillgruppe.

Die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ): „Wir wollten nicht den Optionsvertrag beschließen, sondern den Beginn einer Diskussion, einen grundsätzlichen Antrag, dass ein Optionsvertrag geschossen wird. Das hätte passieren sollen.“

Beneditktinerschule Bauarbeiten

ORF

Am Montagabend habe Stadtrat Markus Geiger (ÖVP) ein weiteres Angebot für die Benediktinerschule von der Lilihillgruppe bekommen. Das sei um 600.000 Euro höher als das der anderen Gruppe, so Mathiaschitz. Das werde nun geprüft, Lilihill müsse ein Konzept für den Standort vorlegen. Nach einer fachlichen Bewertung werde es eine Entscheidung im Stadtsenat geben, ob ein Optionsvertrag geschlossen werde.

„Öffentliche Ausschreibung nicht sinnvoll“

Eine öffentliche Ausschreibung wie es die FPÖ und Grüne fordern, werde es nicht geben, das sei nicht nötig und sinnvoll, so Mathiaschitz. Man wolle eine strategische Entwicklung des Platzes, eine Attraktivierung und eine Belebung der Innenstadt und nicht den Bestbieter. Bis Ende Juli hat die Lilihillgruppe jetzt Zeit, ein konkretes Angebot zu legen.

Vizebürgermeister Christian Scheider (FPÖ) sagte, es sei durch das zweite Angebot gar nicht möglich gewesen, im Stadtsenat einen Optionsvertrag zu vergeben. Es müsse geprüft werden, ob das Konzept von Lilihill im Interesse der Stadt sei. Es sei auch die Frage, ob die Stadt nicht selbst Pläne habe für die Traditionsschule, wie etwa ein Museum.

Bereits zahlreiche Grundstücke gekauft

Die Lilihillgruppe von Immobilieninvestor Franz Peter Orasch kaufte in Klagenfurt bereits einige Objekte in Bestlage, darunter das alte Woolworthgebäude am Heiligengeistplatz, das Salzamt, das KTZ-Gebäude, das bereits abgerissen wurde oder das Hotel Moser Verdino. Zuletzt bekam Lilihill den Zuschlag für den Teilkauf des Flughafens Klagenfurt - mehr dazu in Frachtflüge in Klagenfurt nicht ausgeschlossen.

Stadt und Land haben für den Verkauf des 75-Prozent-Anteils am Flughafen Klagenfurt, den Orasch im Herbst übernehmen wird, bereits grünes Licht gegeben, sie behalten nur noch die Sperreminorität.

Pläne des medienscheuer Investors unbekannt

Wie viel Orasch bereits investiert hat, bleibt das Geheimnis des öffentlichkeitsscheuen Investors - er selbst hat bisher noch kein Wort über seine Projekte verloren und alle Interviewanfragen abgelehnt. Was mit dem Objekt am Heiligengeistplatz passierten wird, ist derzeit ebenso unklar wie die Zukunft des Salzamtes. Das ehemalige Hotel Moser-Verdino wird um 20 Millionen Euro zu einem modernen Hotel mit Dachterrasse umgebaut.

Auf dem Areal des ehemaligen KTZ-Gebäudes entsteht ein Gebäude mit Büros, Seminarräumen und einem Hotel in der Drei-Sterne-Kategorie. Warum Orasch jetzt auch die Benediktinerschule von der Stadt kaufen möchte, ist unklar. Bekannt sind allerdings seit der Vorwoche die Pläne der Familie Kanduth - diese will auf dem Gelände der Benediktinerschule ebenfalls ein Hotel mit günstigen Gästebetten errichten, und das nur wenige Meter Luftlinie entfernt vom Projekt der Lillihillgruppe.

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