Prozess nach Faustschlag: Täter gesucht

Ein Faustschlag beschäftigt derzeit das Landesgericht: Eine 49-jährige Kärntnerin ist angeklagt, ihre Nachbarin geschlagen zu haben. Die Frau leugnet die Tat und verdächtigt wiederum den ehemaligen Lebensgefährten des Opfers. Für weitere Zeugeneinvernahmen wurde vertagt.

Zu dem Vorfall soll es im Juni vergangenen Jahres in Bleiburg gekommen sein. Die Nachbarin gab an, die 49-Jährige sei an diesem Tag ohne ersichtlichen Grund und Vorwarnung auf sie losgegangen und habe ihr einen kräftigen Faustschlag in das Gesicht versetzt. Dabei habe sie eine Unterkieferfraktur erlitten. Ebenso sei sie von der Angeklagten so stark gegen ihren Postkasten gedrückt worden, dass dessen Schlüssel komplett verbogen wurde.

Die Angeklagte bekannte sich am Montag vor Gericht nicht schuldig. Sie leugnete, ihre Nachbarin geschlagen zu haben. Vielmehr habe sie den damaligen Lebensgefährten des Opfers in Verdacht, sagte sie. Sie habe nämlich öfter mitbekommen, dass es Streit und auch handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen den beiden gegeben habe.

Polizist entlastet Angeklagte

Das bestätigte am Montag auch ein als Zeuge geladener Polizist, der zusammen mit einem Kollegen am damaligen Tatort eintraf. Laut seiner Aussage seien das Opfer und ihr damaliger Freund einschlägig in Bleiburg bekannt und die Polizei oftmals wegen Auseinandersetzungen zu der Frau gerufen worden. Sie habe aber niemals Anzeige gegen ihren jetzigen Ex-Freund erstattet.

Der Polizist gab außerdem an, dass der Mann sich sichtlich nervös verhielt, als er seine Aussage zum Vorfall im Juni 2017 auf der Polzeiwache machen sollte. Bei der Einvernahme sagte er, er müsse sich vor der Aussage zuerst mit seiner Freundin besprechen.

Weitere Zeugen werden gehört

Die Angeklagte beantragte mittlerweile eine einstweilige Verfügung gegen das Opfer. Sie werde von ihrer Nachbarin nämlich immer wieder beschimpft und angespuckt. Wer nun der Nachbarin einen Faustschlag versetzte, das konnte am Montag nicht geklärt werden, da ein Sachverständiger nicht bei der Verhandlung erschien. Der Prozess wurde vertagt, beim nächsten Verhandlungstermin sollen weitere Zeugen Licht in die Sache bringen.