Auftrag für weltweites Slow-Food-Konzept

„Slow Food“ steht für regionale, unter fairen Bedingungen hergestellte Lebensmittel. Kärnten hat von der internationalen Slow-Food-Vereinigung den Auftrag bekommen, ein weltweit neues Slow-Food-Konzept auszuarbeiten.

Der von Kärnten Werbung, Genussland, Wirtschaftskammer und weiteren Partnern gegründete Verein „Gut Sauber Fair“ bekam jetzt von Slow Food International den Auftrag, ein Leitprodukt mit dem Titel „Slow Food Village“ zu entwickeln. Slow Food International ist die weltweit größte Bewegung ,die sich für die Erhaltung der regionalen Küche und deren regionalen Produktion einsetzt.

Ziel ist auch, dass in Schulen und Kindergärten den Kindern und Jugendlichen der Wert der regionalen Lebensmittel nähergebracht wird. Ein weiteres Projekt mit dem Namen „Chefs Alliance“ fördert die Zusammenarbeit von Gastronomie und Lebensmittelproduzenten. Kärnten entwickelte im Auftrag von Slow Food International bereits bereits die weltweit erste „Slow Food Travel Region“ im Gailtal und Lesachtal entwickelt. Weitere Regionen sollen folgen.

„Slow-Food“-Gemeinden gesucht

Ziel von „Slow Food Village“ ist in ein bis zwei Jahren ein Handbuch, wie lokale Produzenten, Veredler und Abnehme, wie Gasthäuser, Kindergärten, Schulen und Pflegeheimen, bestmöglich zusammenarbeiten können. Die Kärntner Gemeinden sind aufgerufen sich an der Entwicklung des Projektes zu beteiligen und damit „Slow-Food“-Gemeinde zu werden.

„Wir wollen mehr Bewusstsein für die traditionelle Herstellung von Lebensmitteln schaffen“, sagte Koordinator Eckart Mandler. Am leichtesten sei das in kleineren Gemeinden. Es gehe nicht um Marketing, sondern um eine Lebenseinstellung, sagte Gottfried Bachler, Obmann des neuen Vereins „Gut Sauber Fair“. Vielmehr laute das Ziel, dass in einigen Jahren Delegationen aus der ganzen Welt nach Kärnten reisen, um hier etwas über die Umsetzung des Slow-Food-Gedankens zu lernen.

Chancen für Bauern und Tourismus

Bei der Präsentation des Projektes war am Donnerstag via Skype Slow Food-Generalsekretär Paolo Croce zugeschaltet. „Kärnten kann hier Vorbild für die ganze Welt werden“, sagte er. Das Projekt Slow Food Village sei eine große Möglichkeit, die Synergien zwischen Slow Food International und Kärnten zu stärken. „Die guten Erfahrungen bei der Entwicklung der 1. Slow Food Travel Destination haben bewiesen, dass wir hier am richtigen Weg sind.“

„Die Slow Food Initiative bietet auch den Kärntner Landwirten neue Chancen. Die Nachfrage nach regionalen Produkten wird dadurch gestärkt“, sagte Agrarlandesrat Martin Gruber (ÖVP). Auch für den Tourismus berge das Projekt Chancen, sagte Tourismuslandesrat Ulrich Zafoschnig (ÖVP): „Unsere Gäste suchen in Kärnten die regionale, authentische Kulinarik. Slow Food Kärnten ist ein Projekt, das ihnen genau das bietet.“

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