TddL: Zwei Favoriten am ersten Lesetag
Joshua Groß wurde 1989 in Grünsberg/Bayern geboren, er lebt in Nürnberg und präsentierte als letzter Autor am ersten Lesetag „Flexen in Miami“ auf Einladung von Insa Wilke. Die Jury fand großen Gefallen an dem Text über ein Basketballspiel, sie lobten die Machart - mehr dazu in Jurydiskussion Joshua Groß.
ORF/Johannes Puch
„Warten auf Ava“ fiel bei Jury durch
Vor Groß präsentierte am ersten Lesenachmittag die 1990 geborene Schweizerin Anna Stern ihren Text "Warten auf Ava“ über eine verunglückte Wanderin auf Einladung von Hildegard E. Keller. Dieser rief bei den Juroren großteils Befremdung und Zweifel hervor. Sie orteten zudem Erklärungsbedarf - mehr dazu in Jurydiskussion Anna Stern.
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Kontroverse um Edelbauer-Text
Die einzige Österreicherin Raphaela Edelbauer, die als erste ihren Text präsentierte, sorgte mit ihrem Text für Diskussionen. Die Autorin, die in Wien lebt, wurde von Klaus Kastberger nach Klagenfurt geholt. Edelbauer las den Text „Das Loch", der sich mit gefährlichen Hohlräumen unter einer österreichischen Kleinstadt beschäftigt und Geschichte und Gegenwart verbindet. Von den Juroren wurde der Text kontrovers bewertet - mehr dazu in Jurydiskussion Raphaela Edelbauer.
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„Schnittmuster“ abseits der Realität
Am ersten Lesetag folgte auf Edelbauer die Schweizerin Martina Clavadetscher, eingeladen von Hildegard Keller. Sie las den Text „Schnittmuster“, der gegen die Grenzen der Realität verstößt und das Ableben einer ehemals attraktiven Frau schildert, die Schönheit als Fluch wahrnimmt. Die Juroren waren sich nicht einig - mehr dazu in Jury Martina Clavadetscher.
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Lohses „Lumumbaland“ als erster Favorit
Nach ihr las der in Berlin lebende Hamburger Stephan Lohse „Lumumbaland“ auf Einladung von Hubert Winkels. Erzählt wird von einem offenbar perspektivlosen jungen Erwachsenen, der in der Geschichte des ersten demokratisch gewählten Ministerpräsidenten des Kongo Kraft findet. Nach dem Beifall einiger Juroren kristallisierte sich der Text als erster Tagesfavorit heraus - mehr dazu in Jurydiskussion Stephan Lohse.
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Kritik an Menschenhass und Frauenfeindlichkeit
Am Eröffnungsabend wurde die diesjährige „Klagenfurter Rede zur Literatur“ von Feridun Zaimoglu mit Spannung erwartet. Der gebürtige Türke, der seit seiner Kindheit in Deutschland lebt, prangerte in „Der Wert der Worte“ Armenhass, Frauenfeindlichkeit und Xenophobie an und rief zu mehr zwischenmenschlichem Verständnis in Zeiten des Erstarkens der politischen Rechten auf - mehr dazu in Feierliche Eröffnung der TddL 2018.
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Preisverleihung am Sonntag
Am Sonntag werden von den sieben Juroren, unter denen die deutsch-schweizerische Autorin Nora Gomringer, Bachmann-Preisträgerin aus dem Jahr 2015, und die deutsche Literaturkritikerin Insa Wilke neu sind, die Preise vergeben: der mit 25.000 Euro dotierte Bachmann-Preis, der Deutschlandfunk-Preis (12.500 Euro), der Kelag-Preis (10.000 Euro), sowie der 3sat-Preis (7.500 Euro).
Das Publikum bestimmt via Internet, wer den mit 7.000 Euro dotierten BKS-Bank-Publikumspreis mit nach Hause nimmt. Im Vorjahr gewann Ferdinand Schmalz den Ingeborg-Bachmann-Preis – mehr dazu in Ferdinand Schmalz gewinnt Bachmannpreis.