FPÖ und Team Kärnten gegen Stadionwald

Das geplante Kunstprojekt im Klagenfurter Stadion, bei dem ein Wald wachsen soll, sorgt bei FPÖ und Team Kärnten (TK) für Irritation. Die FPÖ kritisiert den „verantwortungslosen Umgang mit Steuergeld“, das TK verlangt vom Künstler eine Bankgarantie.

Geht alles nach Plan, sollen heuer im Herbst 200 Bäume aus den Wäldern geholt und für das Kunstprojekt im nächsten Jahr vorbereitet werden. Für rund zwei Monate soll der Wald dann im Klagenfurter Stadion wachsen. Es soll das größte öffentliche Kunstprojekt sein, das je in Österreich realisiert wurde. Viel Aufmerksamkeit ist ihm sicher, deshalb wird das Projekt auch von Stadt und Land unterstützt.

FPÖ Wald im Stadion Kunstprojekt

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Die FPÖ will eine Petition auflegen

Die FPÖ spricht von einem verantwortungslosen Umgang mit Steuergeld. Unter anderem sei das Stadion wegen des Aufbaus und Abbaus der Kunstinstallation wesentlich länger als zwei Monate blockiert, sagte FPÖ-Obmann Gernot Darmann: „Wir haben die Information bekommen, dass es in diesem Zeitraum möglich wäre, vier Großveranstaltungen durchzuführen. Pro Veranstaltung Einbußen für Gastronomie 300.000 Euro, Technikfirmen 100.000 Euro, Sicherheitsfirma 25.000 Euro, Werbegelder 50.000 Euro. Zusammen 475.000 Euro pro Großveranstaltung mit rund 30.000 Besuchern entgehen der Wirtschaft.“

FPÖ Wald im Stadion Kunstprojekt

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Germ und Darmann wollen auch Gemeindebürger zum Projekt befragen

„Geld besser investieren“

Außerdem müsse der Stadionrasen danach erneuert werden, ebenso wie die Rasenheizung. Die FPÖ spricht außerdem von 400.000 Euro Förderung des Projektes durch die Stadt. Dieses Geld könnte wesentlich sinnvoller investiert werden, zum Beispiel in die Kinderbetreuung, sagten Darmann und FPÖ-Stadtparteiobmann Wolfgang Germ. Germ forderte deshalb, das Projekt zurückzuziehen. Der Vertrag mit dem Künstler sei noch nicht unterschrieben. Der Nutzungsvertrag solle außerdem offengelegt werden.

Ab Donnerstag werde eine Petition aufgelegt, um das Kunstprojekt zu stoppen, sagte Germ. Am Dienstag bei der Sitzung des Klagenfurter Gemeinderates soll unter anderem einen Antrag auf eine Gemeindebürgerbefragung gestellt werden. Der Wald im Stadion soll im September und Oktober 2019 das Stadion befüllen. Ein Blick auf den heurigen Spielplan im Internet zeigt: Im Juli werden vier Veranstaltungen im Stadion stattfinden, im September eine, für Oktober ist noch keine geplant.

Mathiaschitz: Reine Erfindung

SPÖ-Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz sagte, die Stadt finanziere und subventioniere das Kunstprojekt in keiner Weise, das sei eine Erfindung der FPÖ. „Wir haben im nächsten Gemeinderat viele Projekte, wo in der Stadt investiert wird, aber dieses Projekt wird in keiner Weise mit Steuergeldern finanziert.“ Zum geplanten Antrag der FPÖ zu einer Bürgerbefragung im Gemeinderat sagte Mathiaschitz, der Antrag werde „selbstverständlich“ abgelehnt. Mit dem Künstler Klaus Littmann habe man eine einmalige Möglichkeit, Klagenfurt international zu präsentieren, diese werde man nutzen.

Team Kärnten will Bankgarantie

Team-Kärnten-Obmann Gerhard Köfer und der Klagenfurter Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl kündigten am Montag in einer Aussendung umfangreiche Initiativen bezüglich des Vorhabens Wald im Stadion an. Man werde in der kommenden Sitzung des Gemeinderates wie auch in der nächsten Landtagssitzung eine Vielzahl an Anträgen und Anfragen zu diesem Thema einbringen.

Insbesondere gelte es, über Anfragen zu klären, ob das Projekt mit Steuergeldern gefördert werden solle. Köfer und Jandl wollen verhindern, dass auch nur ein einziger Cent an Steuergeld für das Projekt fließt und verlangen, dass vom Künstler und seiner Gruppe eine Bankgarantie vorgelegt werde, die zur Abdeckung aller Schäden, die durch das Projekt entstehen könnten, dienen solle. Es müsse ausgeschlossen sein, dass Stadt und Land für dieses „komplett überflüssige Projekt“ in den Fördertopf greifen oder auf Kosten sitzen bleiben.

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