Verrücktes Speiseeis: Whisky-Cola und Tomate
Vanille, Erdbeere und Haselnuss sind laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) unter Eissalon-Betreibern heuer die beliebtesten Eissorten der Österreicher. Dahinter reihen sich Schokolade, Zitrone, Mango, Cookies, Pistazie, Stracciatella und Nougat ein. Über die vergangenen Jahre hat sich laut Umfrage neben den Klassikern auch ein breites Spektrum an neuen Sorten etabliert.
Pixabay
Das kommt Elmar Kunauer aus Bleiburg zugute, denn mit den Klassikern der Eissorten wollte er sich ohnehin nie begnügen. Seit 20 Jahren erzeugt er Speiseeis und war dabei immer auf der Suche nach neuen Ideen. „Man kann eigentlich aus allem Eis machen, da kann man kann sehr kreativ sein“, sagt er. Kunauer betreibt in Bleiburg und in Klagenfurt Kaffeehäuser. Rund hundert verschiedene Eissorten hat er bereits erzeugt.
Volleyball-Eis für die Sportfans
Lychee, ACE, Joghurt-Feige, Zitrone-Minze, Bananensplit, Milchreis, Honig, Mohn, Salbei und Rhabarber sind nur einige der ungewöhnlichen Eiskreationen. „Einmal habe ich sogar Tomateneis gemacht“, sagt der Eismeister. Und für eine Party auch Eis mit Whisky-Cola-Geschmack. Bekannt ist auch Kulnauers „AIDO-Eis“, benannt nach dem Bleiburger Volleyballverein, das die Vereinsfarben blau und gelb hat.
Pixabay
Sogar ein Eis aus Zahnpasta wäre theoretisch möglich. „Es wird aber wohl nicht gut schmecken“, meint Kunauer. Und als Ersatz für Zahnpasta sei ein solches Eis sicher nicht geeignet: „Es besteht ja aus mindestens 20 Prozent Zucker.“
Problematisches Schweinsbratenfetteis
Das Eisfieber hat längst die ganze Familie erfasst. „Mein Sohn will einmal ein Schweinbratenfett-Eis haben“, meint Kunauer. Noch zögert der Gastronom. „Da brauche ich einen Tag, um die ganzen Maschinen wieder sauber zu bekommen.“ Eine von Kunauers Lieblingssorten ist Eis aus dunkler Schokolade.
Bei der Eiserzeugung legt Kunauer Wert auf frische Zutaten, „das schmeckt man einfach.“ Je höher die Temperaturen sind, desto besser verkaufen sich in Kunauers Betrieben die Früchteeissorten. "Sie basieren auf Wasser und sind damit erfrischender.“
„Gelato“ kommt aus China
Die Italiener hätten das „Gelato“ aber nicht erfunden, so Kunauer. „Die Chinesen haben schon vor tausenden Jahren von den Berggipfeln Eis geholt und es mit verschiedenen Geschmäckern versehen.“ Der Transport musste natürlich rasch gehen, da es noch keine heute bekannten Kühlmöglichkeiten gab. Honig, Wein oder Gewürze verliehen dem „Schnee-Eis“ dann Geschmack. Vor rund 700 Jahren brachte Seefahrer Marco Polo von seiner Chinareise Eisrezepte mit nach Venedig. In Italien wurde die chinesische Grundidee dann zu einer echten Spezialität verfeinert.