Suche nach Bor-Verunreinigung geht weiter

Vor fast zwei Jahren ist im Grundwasser am Krappfeld eine erhöhte Bor-Belastung festgestellt worden. Mit einiger Verzögerung wird die Suche nach der Quelle ab dieser Woche fortgesetzt, beim Land hat man eine alte Perborat-Anlage im Verdacht.

Das Umweltbundesamt ordnete vor zwei Jahren in Abstimmung mit dem Ministerium eine Standortüberprüfung der ehemaligen Treibacher Chemische Werke AG, nun Treibacher Industrie AG, und ihrer Altlast-Deponie K7 an. Bei der Deponie wurden bis Anfang der 1990er Jahre 500.000 Kubikmeter Produktionsabfälle abgelagert, die vor allem Bor, Vanadium, Wolfram, Molybdän, Nickel und Chrom beinhalten. Diese Stoffe gelten als stark wassergefährdend.

Wegen der erhöhten Bor-Werte im Grundwasser nahmen die Stadtwerke 2016 die Wasserschiene St. Veit sogar kurzzeitig vom Netz - mehr dazu in -Trinkwasserbrunnen wegen Bor gesperrt (kaernten.ORF.at, 11.10.2016). Unmittelbare Gefahr besteht nicht: Die Bor-Werte im Grundwasser betragen ein Dreißigstel des Grenzwertes, im Trinkwasser kommt es durch die Vermischung mehrerer Brunnen zu einer weiteren Verdünnung. Bor ist aber ein Indikator für die Verschmutzung mit häuslichen Abwässern. Das Halbmetall wird in verschiedensten Industriezweigen verwendet.

Neue Untersuchungen verzögerten sich

Bei der Umweltabteilung des Landes glaubt man aber nicht daran, dass die erhöhten Bor-Werte im Grundwasser durch die Deponie K7 verursacht werden. Dies soll ab dieser Woche mit neuen Untersuchungen bewiesen werden. Fünf neue Mess-Stellen werden gebohrt und zwar grundwasserstromabwärts vom Gelände der Treibacher Industrie AG und der Deponie K7. Auf die Frage, warum die erneute Untersuchung so lange auf sich warten ließ, hieß es beim Umweltbundesamt, es sei schwierig gewesen, eine Bohrfirma für die neuen Mess-Stellen zu finden.

Alte Perborat-Anlage mögliche Quelle

Mit den neuen Messungen soll die Quelle laut Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung des Landes räumlich eingegrenzt werden. Als mögliche Quelle für die Verunreinigung habe die Umweltabteilung eine alte Perborat-Anlage der Treibacher AG im Auge. Perborate werden häufig als Bleichmittel und auch als Desinfektionsmittel eingesetzt. In der alten Anlage könnten sich laut Tschabuschnig immer wieder Bor-Vorkommen lösen und so in das Grundwasser gelangen.

Der Altlastenfonds trägt die Kosten für die Suche nach der unbekannten Altlast. Sollte die Bor-Quelle identifiziert und auch eine hohe Gefährdung festgestellt werden, bestimmt das Umweltbundesamt die weiteren Maßnahmen. Die Kosten dafür müssten jedenfalls vom Verursacher mitgetragen werden.

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