Ideales Wetter für Schwammerln

Das derzeitige feucht-warme Wetter ist ideal für das Schwammerlwachstum, viele waren um Wochen früher dran, als üblich. Seit 15. Juni darf man Eierschwammerln und Herrenpilze wieder sammeln, es gibt aber noch viel mehr feine Speisepilze.

Die beiden beliebtesten Speisepilze Eierschwammerl und Stein- oder Herrenpilz gehören zu den geschützten Arten und dürfen nur zwischen 15. Juni und 1. Oktober gesammelt werden. Nicht geschützt ist der beliebte Parasol, er wurde heuer überraschend früh gefunden, so Pilzexpertin Evelin Delev Naturwissentschaftlichen Verein für Kärnten. Er komme nach der zweiten Heumahd heraus, so eine Richtlinie, also Mitte Juli.

Auch einen Kiefernsteinpilz, einen Fichtenherrenpilz, Rotkappen und Täublinge habe sie schon gefunden, sei seien rund zwei Wochen früher dran, als normal, so Delev. Und der Fichtensteinpilz komme normalerweise überhaupt erst Ende August.

Speisepilze Schwammerl Eierschwammerl

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Morcheln von kühlem Wetter verschreckt

Bei den Morcheln habe man ab Ende April schon kontrolliert, ob es welche gebe. Sie seien dann auch kräftig gewachsen, aber nur ca. 14 Tage lang, so Evelin Delev. Schuld könnten der doch etwas kühlere und verregnete März und der dann doch verhältnismäßig heiße April sein. Außerdem sei die Speisemorchel an die Esche gebunden, sagte die Pilzexpertin, und diese seien derzeit ja krank - mehr dazu in Eingeschleppter Pilz verursacht Eschensterben.

Symbiose mit einzelnen Pflanzen

Pilz und Pflanze gehen generell eine Symbiose ein, erklärt Evelin Delev: „Wir haben bei uns Mykorrhizapilze, die eine Gemeinschaft mit einer Pflanze eingehen. Es kann ein Gras oder auch eine Orchidee sein, oder ein Baum oder Strauch. Viele spezialisieren sich auf eine Baumart und wenn dieser Baum ein Problem hat, bekommt auch der Pilz Probleme.“

Speisepilze Schwammerl Parasol

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Der Eschenpilz sei aus dem Ausland eingeschleppt worden, gegen den die heimischen Eschen nicht immun seien, so Delev. Wenn man in die Auen gehe, sehe man schon viele krankte oder tote Bäume.

Auch Fichten können erkranken

Mehrere Pilze können mit der Fichte eine Symbiose eingehen, wie beispielsweise eine Steinpilzart, die Eierschwammerln oder die geschützte Fichtenrotkappe und verschiedene Täublinge. Doch auch Fichten können eine Krankheit bekommen, durch die sie die Nadeln verlieren. Ist der Baum zu stark befallen, gehe auch das Myzel des Pilzes ein. Allerdings suchen sich die Sporen dann die nächste, gesunde Fichte. Was man als „Pilz“ bezeichnet, ist eigentlich der Fruchtkörper, denn die unterirdischen Wurzeln, das Myzel, sind der Pilz.

„Pilz“ ist nur der Fruchtkörper

Pilzexperte Armin Pleschberger sagte, den Fruchtkörper benötigt der Pilz zur Vermehrung. Im Hut und in den Lamellen oder Röhren bilden sich die Sporen, die mit dem Wind weitertransportiert werden. Wenn Plus und Minus zusammenwachsen, gebe es Vermehrung. Weibchen und Männchen gebe es bei Pilzen nicht, so Pleschberger. Man sollte gesammelte Pilze immer gut putzen und die Reste im Wald liegenlassen, dann könne sich neues Myzel bilden.

Speisepilze Schwammerl Herrenpilz Steinpilz

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Schilder müssen beachtet werden

Es gibt es zwei Erntemethoden, damit das Myzel intakt bleibt: Entweder man dreht den Pilz vorsichtig heraus und bedeckt die Stelle mit Erde, oder man schneidet ihn vorsichtig ab. „Alles, was ich im Wald lasse, kommt dem Wald zugute.“ Zwei Kilogramm Pilze dürfen pro Person und Tag aus dem Wald mitgenommen werden, so Delev. Pilze dürfen ausschließlich zwischen 7.00 und 18.00 Uhr gesammelt werden. Aber nicht überall darf man sammeln, denn der Waldbesitzer hat das Recht, ein Sammelverbotsschild aufzustellen. Daran müsse man sich halten. Es gebe mittlerweile Schilder, die das Sammeln nur auf italienisch verbieten, diese gelten dann auch nur für Italiener, so Evelin Delev.