Selbstfahrender Bus in Pörtschach gestartet

In Pörtschach ist ein Elektro-Shuttlebus unterwegs, der keinen Fahrer mehr braucht. Der Probebetrieb begann Mitte Mai, seit Freitag ist der Bus zwischen Bahnhof, Gemeindeamt und Dermuth-Parkplatz unterwegs.

Der Shuttlebus, der Platz für 15 Passagiere bietet, fährt leise und findet mittels GPS und Vernetzung nach dem Pre 5G-Standard seinen Weg. „Das Shuttle fährt im Wohngebiet und über die Hauptstraße, es fährt auch an Geschäften vorbei. Natürlich haben wir ganz enge Straßen, Einbahnen und Gegenverkehr. All das wollen wir testen und probieren“, sagt Walter Prutej vom Zukunfts- und Innovationsprojekt „SURAAA“.

Laut Mobilitätslandesrat Ulrich Zafoschnig (ÖVP) gebe es noch keine Zulassung für die Bundesstraße. Diese werde erst beim Ministerium beantragt. Das Projekt werde ja auch evaluiert: „Ich denke, dass gerade die rechtlichen Rahmenbedingungen noch die Schwierigkeit sind.“ Diese müssten erst europaweit harmonisiert werden, so Zafoschnig: „Es geht ja auch um Sicherheit.“ Man habe gemeinsam mit dem Bund und der Gemeinde intensiv an den Rahmenbedingungen gearbeitet. Besonders die Ausfallssicherheit des Systems sei im Mittelpunkt gestanden.

Elektrobus Autonom Shuttle Pörtschach

ORF

Reges Medieninteresse bei der ersten offiziellen Fahrt

Das autonome Bus sei eines der Ergebnisse des umfassenderen Forschungs- und Entwicklungsprojektes SURAAA (Smart Urban Region Austria Alps Adriatic) des Landes Kärnten und der Fachhochschule Kärnten - mehr dazu in Erster Bus ohne Lenker in Pörtschach (kaernten.ORF.at; 28.9.2017).

Sie beteilige sich an der Auswertung der Messdaten, sagt Rektor Peter Granig: „Zur flächendeckenden Umsetzung braucht es schon noch einiges: Technologisch, von der ganzen Sensorik und vom Netzausbau her braucht man Hochleistungs-Internet. Die Politik ist gefordert, die entsprechende Infrastruktur zu schaffen.“

Kärnten soll führende Region werden

Damit wurde eine Testumgebung für miteinander vernetzte, digitale Projekte geschaffen. Die Schwerpunkte liegen neben dem autonomen Fahren auch auf smarten Anwendungen, bzw. smarten City-Lösungen. Die Erkenntnisse aus Pörtschach sollen weitere Innovationsschübe ermöglichen und die Digitalisierung in der Mobilität voranzutreiben, sagte Zafoschnig.

Während der Fahrten werden nicht nur zum Fahrzeug noch laufend Daten gesammelt, so Prutej: „Wir machen Akzeptanzanalysen, Befragungen und schauen uns das Verkehrsverhalten an. Wir entwickeln auch Geschäftsmodelle für die Mobilität- und den Tourismus.“

Elektrobus Autonom Shuttle Pörtschach

ORF

Der Bus orientiert sich nach GPS auf einer fixen Strecke

Bis Ende Oktober immer werktags unterwegs

Der Bus decke künftig die sogenannte „First and Last Mile“ ab, die erste und letzte Meile bei der An- und Abreise und transportiert umweltfreundlich und ressourcenschonend Gäste ohne Pkw. Mit diesem Innovationsschub in der Mobilität sei Kärnten nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa eine der führenden Regionen für die Digitalisierung im Personennahverkehr. Der autonome Shuttlebus fährt an Werktagen von Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 16.00 Uhr. Die Aktion findet vorerst bis Ende Oktober statt.

Bis zum Jahr 2020 investiert das Land Kärnten per einstimmigen Regierunsgbeschluss jährlich 213.000 Euro in das Projekt.