Elektroschmelze bei RHI „hautnah“ erleben

Das RHI Magnesita-Werk in Radenthein öffnet bis Samstag seine Tore für Werksbesichtigungen. Grund ist das 110-jährige Jubiläum des Firmenstandortes, der - vor allem bei der Digitalisierung - als Vorzeigebetrieb innerhalb des weltweiten Konzerns RHI Magnesita gilt.

300 Mitarbeiter erzeugen in Radenthein aus den Rohstoffen Magnesit und Dolomit feuerfeste Produkte für Kunden in der Stahl- und Glasindustrie oder der Zementherstellung. Überall dort, wo Verbrennungsprozesse unter extrem hohen Temperaturen stattfinden, werden diese benötigt.

RHI Radenthein Werk innen

ORF

Die Arbeiten können nur mit speziellen feuerfesten Schutzanzügen verrichtet werden

In der Elektroschmelze wird der Rohstoff, Magnesit und Dolomit bei 2.800 Grad Celsius behandelt. Das sogenannte Schmelzmagnesit wird dann ausgekühlt dabei hat der Kern noch immer um die 1.000 Grad. Das Material wird anschließend zerkleinert, aufgemahlen und zu Steinen geformt. Diese wandern innerhalb von fünf Tagen durch die 140 Meter langen Tunnelöfen, wo sie zu den feuerfesten Produkten gebrannt werden.

Ziel: Vom Trendsetter zu Pilot

Die Produktion läuft schon jetzt zum größten Teil vollautomatisch. Ziel ist eine durchgehende Digitalisierung und Vernetzung vom Rohstoff bis zum Kunden, sagt Werksleiter Heimo Wagner.

Vorzeigebetrieb im Konzern

1908 wurden die ersten Fabrikshallen errichtet, heute ist der Standort Teil eines weltweiten Konzerns. Die RHI Magnesita ist Weltmarktführer in der Herstellung feuerfester Stoffe. Radenthein gilt als ein Vorzeigebetrieb innerhalb des Konzerns, vor allem in punkto Digitalisierung.

Studien hätten ergeben, dass im Werk Radenthein die Grundvoraussetzungen perfekt dafür seien: „Wir sehen uns hier als Trendsetter. Wir möchten nach einer Projektphase, die sicherlich einige Jahre in Anspruch nehmen wird, der Pilot werden. Das soll dann auch in die Welt hinaus getragen werden und Viele sollen davon profitieren.“

Mitarbeiternachwuchs wird gefördert

Aus diesem Grund fördert und unterstützt das Unternehmen die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Im Schichtbetrieb sei mindestens der Ingenieurtitel nötig. „Unser Betrieb läuft ja zu 80 Prozent 24 Stunden lang an 365 bzw. 366 Tagen im Jahr. Wenn man sich vorstellt, dass das Meiste von einem zentralen Steuerstand aus gesteuert wird müssen wir die Mitarbeiter noch besser ausbilden.“

35 bis 40 Lehrlinge sind im Betrieb beschäftigt, möglichst viele sollen Lehre mit Matura machen. Es wird auch ein anschließendes Studium an den Fachhochschulen vom Betrieb gefördert. Am Donnerstag und Freitag (14.+15.6.) kann das Werk zwischen 8.00 und 16.00 Uhr besichtigt werden; am Samstag, dem 16. Juni zwischen 8.00 und 12.30 Uhr. Für die Besichtigung ist festes Schuhwerk erforderlich. Die Führung ist für Kinder ab sechs Jahren mit einer erwachsenen Begleitperson gestattet. Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung unter radenthein@thimagnesita.com oder telefonisch unter 0502134272 möglich.

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