Sechsjähriger nach Badeunfall verstorben

Jener sechsjährige Bub, der am Sonntag im Faaker See untergegangen war, ist im Klinikum Klagenfurt verstorben. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften konnte das Kind erst nach mehr als einer Stunde bergen. Die Betroffenheit ist groß

Kurz nach 16.00 Uhr ging bei den Einsatzkräften am Sonntag ein Notruf ein. Ein Vater vermisste beim Strandbad Sandbank am Faaker See sein sechs Jahre altes Kind. Die Wasserrettung Faak am See leitete sofort eine Suchaktion ein und wurde dabei von der Feuerwehr Drobollach und der Hauptfeuerwache Villach unterstützt. Auch ein Polizeihubschrauber und Berufstaucher wurden alarmiert, eine eigene Schnorchelstaffel suchte die Stege und den Uferbereich ab. Die Feuerwehren Faak am See und Latschach übernahmen mit der Rettungshundebrigade die Suche an Land.

Badeunfall Faaker See

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Der Unfall ereignete sich am Sonntag am Faaker See

Kampf um Leben war vergebens

Erst nach mehr als einer Stunde fanden Taucher den reglosen Körper des sechs Jahre alten Buben 20 Meter vom Ufer entfernt in acht Meter Tiefe. Das Kind wurde geborgen und den Rettungskräften übergeben, die sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begannen. Der Rettungshubschrauber RK1 flog den Buben ins Klinikum Klagenfurt, wo die Ärzte letztlich vergebens um das Leben des Buben kämpften. Er verstarb noch am Sonntagabend im Krankenhaus.

Badeunfall Faaker See

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Große Betroffenheit: Rettungstaucher Lisa Winkler und Christoph Sterbenz

Abseits der Sandbank wird das Wasser rasch tief

Am Tag danach war die Betroffenheit groß, vor allem für die, die bei der großen Rettungsaktion dabei waren. Die Sandbank ist ein Spieleparadies für Kinder, und doch sehr gefährlich. Der Einsatztaucher Christoph Sterbenz von der Wasserrettung Faak am See sagte, dass die Strömung des einmündenden Bachs immer wieder Sedimente eingespült. „In diesem Bereich ist es relativ flach. Aber danach fällt es bald relativ stark ab.“

Die Badesaison hat gerade erst begonnen. Unfälle können jederzeit und an jedem See passieren, wichtig ist nur zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist, sagte Sterbenz. „Wenn ich jemanden im Wasser sehe, der in Not ist oder vielleicht schon reglos treibt, ist es das erste, dass ich ihn an Land bringe. Währenddessen sollte man schon auf sich aufmerksam machen, etwa indem man auf das Wasser klatscht und schreit. Sobald das Opfer an Land ist, muss mit den Reanimationsmaßnahmen begonnen werden.“

Badeunfall Faaker See

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Der Bereich der Sandbank: Ein Spieleparadies für Kinder und doch sehr gefährlich

Warnung: Kinder gehen lautlos unter

Kinder gehen lautlos unter, warnen die Experten, Kinder schreien nicht und rufen auch nicht um Hilfe. Nach fünf Minuten würde der Tod eintreten sagen Intensivmediziner, weil Kinder viel mehr Sauerstoff benötigen, als Erwachsene. Bei einem Wasserunfall sollten abwechselnd zwei Beatmungen und 30 Herzdruckmassagen gemacht werden. Das sollte fortgesetzt werden, bis die Rettung eintrifft. „Man kann vielleicht schauen, dass man andere Passanten oder Badegäste animiert, dass sie helfen“, riet Sterbenz.

Appell: Kindern immer Schwimmhilfe mitgeben

Der Appell der Experten an die Eltern lautet, Kindern immer Schwimmhilfen ins Wasser mitzugeben. Günter Fasching von der Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie am Klinikum Klagenfurt sagte, bei kleinen Kindern, auch wenn sie schon schwimmen können, könne man sich in Notsituationen nicht darauf verlassen, dass sie ihre Kenntnisse auch umsetzen können.

Badeunfall Faaker See

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Das Kriseninterventionsteam des Roten Kreuz Kärnten hilft Eltern und Angehörigen

Die ehrenamtlichen Mitglieder des Kriseninternventionsteams helfen den Angehörigen, tragische Ereignisse zu verarbeiten. Georg Wurzer vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuz Kärnten sagte, in der ersten Zeit sei das Schlimmste für die Angehörigen die Ungewissheit.

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