Sanierungskonzept für Neuner-Fabriksgelände

Auf dem Gelände der stillgelegten Neuner-Lederfabrik in Klagenfurt soll ein Wohnpark entstehen. Das Areal muss dafür von giftigen Stoffen befreit werden. Dafür wurde nun ein Sanierungsprojekt erarbeitet, das noch heuer startet.

Vor rund 100 Jahren wurde die Lederfabrik errichtet, das für die Gerberei nötige Chrom wurde dort jahrzehntelang gelagert. Die Hälfte des 60.000 Quadratmeter großen Geländes wurde von den Behörden als Altlast eingestuft - mehr dazu in Neuner-Areal: Sanierung nach Jahrzehnten. „Der Altstandort stellt eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar“, heißt es in einem Bericht des Umweltbundesamtes. Und weiter: „Im Grundwasser ist eine etwa hundert Meter breite Schadstofffahne ausgebildet, deren Einfluss bis zu 350 Meter stromabwärts reichen kann.“

Neuner Fabrik Sanierung Altlasten Wohnpark Sanierungskonzept

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Neuner-Areal in Klagenfurt

Bevor auf dem Gelände gebaut werden kann, muss das Gelände im Zuge der Altlastensanierung von giftigen Stoffen, wie Chrom VI, befreit werden. In Zusammenarbeit mit Bundesumweltamt und der Umweltabteilung des Landes brachte der neue Eigentümer, die Firma Porr, ein Sanierungsprojekt auf die Schiene. „Dazu muss der oberste Bereich des Bodens ausgehoben und durch nicht kontaminierten Boden ersetzt werden“, sagt Gernot Döberl vom Umweltbundesamt.

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In der Lederfabrik wurde auch das krebserregende Chrom VI verwendet

Kontaminiertes Grundwasser wird abgesaugt

Das Grundwasser werde „für absehbare Zeit“ dennoch nicht nutzbar sein, „da Restkontaminationen zu erwarten sind“, so Döberl. Für die Bewässerung von Gärten müsse es also eine externe Wasserquelle geben. Das Grundwasser soll langfristig mit einem Sperrbrunnen saniert werden: „Dieser saugt das kontaminierte Grundwasser ab, dann wird es gereinigt und danach in den Kanal abgeleitet.“

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Das Grundwasser für Häuser außerhalb des Geländes werde mit Proben untersucht, sagt Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung des Landes.

Sanierung soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein

Nach Abschluss der Vergabeverfahren ist der Sanierungsbeginn heuer für den Spätsommer oder Herbst geplant, Ende 2019 soll die Sanierung dann abgeschlossen sein. Eine Gefährdung durch Altlasten sei für die künftigen Bewohner des Wohnparks ausgeschlossen, sagt Reinhard Höchtl, der zuständige Projektleiter bei der Firma Porr: „Durch die Sanierung werden die Schadstoffe gänzlich entnommen, es kann also zu keiner weiteren Verunreinigung des Grundwassers kommen.“

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Rund zehn Millionen Euro wird die Sanierung kosten. 80 Prozent der Kosten trägt die öffentliche Hand, 20 Prozent die Firma Porr. Wie viele Wohnungen auf dem Gelände gebaut werden, muss erst noch zwischen dem Eigentümer und der Standplanung abgestimmt werden.