Arbeitsmarkt braucht mehr Fachkräfte

Im Mai sank die Zahl der Arbeitslosen in Kärnten erneut, und zwar um 10,5 Prozent. Auch die Zahl der offenen Stellen steigt, durch den Fachkräftemangel können sie aber nicht immer besetzt werden. Besonders große Nachfrage gibt es etwa nach Pflegekräften und Technikern.

21.298 Menschen sind in Kärnten derzeit arbeitslos gemeldet. Zählt man Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammen, macht das Minus im Vergleich zum Mai des Vorjahres in Kärnten 10,5 Prozent aus, lässt man jene in Schulung weg, beträgt das Minus der Arbeitssuchenden 11,2 Prozent. Prozentuell sei dieses Ergebnis heuer der größte Rückgang, sagte der stellvertretende Kärntner AMS-Chef Peter Wedenig.

Bundesweit waren im 359.561 Personen ohne Job oder in Schulung, das ist im Jahresvergleich ein Minus von 8,9 Prozent – mehr dazu in Arbeitslosigkeit deutlich gesunken (oesterreich.ORF.at).

Offene Stellen bleiben teils unbesetzt

Die Nachfrage nach Mitarbeitern steige in vielen Branchen, so Wedenig, „etwa in den Branchen Bau, Elektronik, Handel und Fremdenverkehr.“ Besonders große Steigerungen bei den offenen Stellen gibt es bei den Gesundheitsberufen, bei den Technikern und im Bürobereich.

Im Mai gab es auch mehr offene Stellen: 4.870 sind es, ein Plus von 25 Prozent. Nicht alle offenen Stellen lassen sich sofort besetzen. Fachkräfte, wie Metallarbeiter oder IT-Spezialisten, seien aber nicht immer verfügbar, sagte Wedenig. Auch im Tourismus werden noch zahlreiche Stellen für Köche und Kellner offen.

Ausbildung für Pflegekräfte wird intensiviert

Da die Nachfrage nach Pflegekräften weiter stark steigt, wollen Land und AMS die Ausbildung intensivieren. Geplant ist eine Ausbildungs-Stiftung, Pflegehelfer sollen mit Hilfe des AMS für die neu geschaffene Berufsgruppe des Pflege-Assistenten höher qualifiziert werden.

Jugendarbeitslosigkeit sank um 20 Prozent

Der Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit betrug im Mai 20,8 Prozent und bei den Lehrstellensuchenden 22,3 Prozent. Ein Drittel der Arbeitslosen in Kärnten sind älter als 50 Jahre. Aber auch bei dieser Gruppe sei ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. 40 Prozent der vorgemerkten Arbeitssuchenden haben nur einen Pflichtschulabschluss.

Kritik an Einsparungen bei Lehrlingen

Arbeitsmarktreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) kritisierte am Freitag erneut, dass die Bundesregierung den volljährigen Lehrlingen in den Ausbildungsstätten die Lehrlingsentschädigung ab September um die Hälfte kürzen möchte - mehr dazu in Einsparungen bei volljährigen ÜBA-Lehrlingen. 150 junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren sind davon in Kärnten betroffen. Diese Sparmaßnahmen in der Fachkräfteausbildung seien nicht nur unverantwortlich gegenüber den betroffenen Jugendlichen, sondern auch volkswirtschaftlich schädlich.

Kritik an den Einsparungen kam auch von AK-Präsident Günther Goach: „Kürzungen im Bereich der Facharbeiterausbildung sind inakzeptabel. Einsparungen beim Ausbildungsgeld bedeuten bildungspolitisch und wirtschaftlich einen massiven Schaden." Die überbetriebliche Lehre sei zudem das Kernstück der Ausbildungsgarantie, „junge Menschen werden so in die Hilfsarbeit gedrängt.“

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