Viele überschätzen sich auf Klettersteigen
Am Fallbach-Klettersteig in Malta endete ein Absturz am Wochenende tödlich. Ein 24-jähriger Student stürzte fast 200 Meter ab, er konnte nur noch tot geborgen werden – mehr dazu in Tödlicher Kletterunfall in Malta. Vor zwei Wochen mussten vom neuen Klettersteig auf dem Schlossberg Griffen mehrere Kletterer geborgen werden – mehr dazu in Wirbel um schwierigen Klettersteig.
Gute eineinhalb Stunden ist man am Schlossberg Griffen unterwegs, um den Klettersteig zu bewältigen. Christian Grübler baute diesen Klettersteig im Auftrag der Gemeinde und sagte, man habe ihn gleich nach der Fertigstellung entschärft. Es gebe auch einen Notausstieg. Seit diesen Vorfällen wird in Kärnten diskutiert, ob die Klettersteige zu gefährlich sind, oder ob die Kletterer ihr Können überschätzen. Denn das Klettern liegt weiter im Trend, auch der Schwierigkeitsgrad der Steige wurde teils angehoben.
ORF/Peter Matha
Hinweistafeln genau beachten
Zu Unfällen kommt es vor allem bei neu gebauten Klettersteigen, meint dazu der Ausbildungsleiter der Bergrettung Bad Eisenkappel, Heinz Lechner: „Bei neuen Klettersteigen kommt es in den ersten zwei Wochen oft zu Einsätzen der Bergrettung. Dann spricht sich aber in der Szene herum, welche Anforderungen ein Steig hat.“
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Klettersteig Griffen
Lokalaugenschein mit der Bergrettung am neuen Klettersteig in Griffen.
Problematisch können Klettersteige aber trotzdem für Nicht-Ortskundige oder Touristen werden. Lechner rät deswegen, die Hinweistafeln beim Einstieg genau zu beachten: „Darauf wird z.B. Schwierigkeitsgrad und nötige Ausrüstung beschrieben.“ Zur Ausrüstung für einen Klettersteig gehören auch Sitzgurt, Fallstopper, Helm und Handschuhe.
ORF/Peter Matha
Der Fallbach-Klettersteig besteht seit 15 Jahren und gilt ebenfalls als schwierig. Rund 200 Kletterer nützen ihn jedes Jahr.
Ehrliche Selbsteinschätzung unerlässlich
Eine ehrliche Selbsteinschätzung des eigenen Könnens ist wichtig. Einen Klettersteig zu bewältigen kostet Kraft, nicht jeder Kletterer habe die nötige Fitness, sagt Heinz Lechner: „Einigen Kletterern geht auf schwierigen Steigen die Kraft aus, deswegen appellieren wir an die Eigenverantwortung. Vor allem bei Klettersteigen der Schwierigkeitsklassen C, D und E braucht es eine gute Vorbereitung.“ Für die Hobby-Kletterer werden auch immer wieder Kurse von Alpinschulen und alpinen Vereinen angeboten, „so ein Kurs kann vor dem Besuch eines schwierigen Klettersteiges ratsam sein“, so Lechner.