Kärnten bleibt das Land der Camper

Kärnten ist weiter das erfolgsreichste Camping-Bundesland. Die 130 Campingplätze verbuchten im letzten Jahr ein Nächtigungsplus von 12 Prozent. Neu ist der Gegentrend zum luxuriöse Wohnmobil - der einfache Zelturlaub.

Muffige Zelte, verdreckte Sanitäranlagen und schlechtes Essen - das war einmal. Camping ist heute ein großer Wirtschaftszweig mit zahlreichen Trends und Produkten, die das Geschäft mit dem Outdoor-Urlaub boomen lassen.

Das belegen auch Zahlen des Internetportal Camping.Info, vertreten in 44 Ländern, das kürzlich Daten zur österreichischen Campingbranche erhob. Demnach ist diese seit drei Jahren stark im Aufwind. 2017 gab es bundesweit 6,4 Millionen Nächtigungen, der höchste Wert seit 1992. Mit 2,3 Millionen Nächtigungen ist Kärnten das beliebteste Camping-Bundesland in Österreich.

Campingplatz Wohnwagen Camper

ORF

Gleichzeitig verzeichnete Kärnten 2017 mit knapp 13 Prozent auch einen der stärksten jährlichen Zuwächse, in den letzten zehn Jahren gab es in Kärnten auf den Campingplätzen Nachtigungszuwächse von 31 Prozent. 603 Campingplätze gibt es bundesweit, die meisten in Kärnten (130). Die beliebtesten Campingplätze aus Kärnten befinden sich laut Ranking des Internetportals in Döbriach und Landskron.

Potential für die Nebensaison

In der Hauptsaison sind alle Kärntner Campingplätze nahezu ausgelastet, bestätigt Barbara Ertl von der Kärntner Arge Camping. Auch seien in den letzten Jahren immer mehr neue Gästeschichten hinzugekommen. Ausbau-Potential ortet Ertl aber noch in den Nebensaisonen: „Da sind wir aber natürlich von der Infrastruktur abhängig, etwa den Öffnungszeiten der Ausflugsziele.“

Renaissance des einfachen Zelturlaubs

Weiterer Trend des Campingtourismus laut Camping.Info: Auch in Städten wird der Campingtourismus immer wichtiger, einfache Stellplätze in der Stadtnähe werden beliebter. Weiter im Trend sind luxuriöse Wohnmobile, immer mehr Camping-Gäste leisten sich auch größere „Superior-Plätze“. „Die Produktion der Wohnmobile boomt, die Lieferzeiten sind lange“, sagt Ertl. Wo ein Trend, da auch ein Gegentrend: Der einfache Zelturlaub erfährt eine Renaissance. Den Trend bestätigt auch Barbara Ertl, wenn auch die Zahl der Wohnmobil-Gäste und „Luxus-Gäste“ noch deutlich in der Überzahl sei.

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Camping-Urlauber wollen ihr „eigenes Bett“

In einer Umfrage ermittelte Camping.Info die Motive für Campingurlaube. Dabei geben 26 Prozent der Camper die örtliche Flexibilität als Hauptgrund für einen Campingurlaub an. Danach folgen: günstiger Urlaub (20 Prozent), zeitlich flexibler (17 Prozent), mein eigenes Bett (16 Prozent), mein eigener Platz und Rasen direkt vor der Tür (zehn Prozent). Der durchschnittliche Campinggast urlaubt 4,1 Tage und bleibt damit länger als andere Gäste. Befragungen ergaben, dass Campinggäste täglich rund 50 Euro ausgeben.

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