Pflegeregress: Kärnten will 20 Mio. Euro

Die Bundesländer fordern vom Bund als Kostenersatz für die Abschaffung des Pflegeregresses mehr als 465 Millionen Euro. Kärnten fordert 20 Mio. Euro und übermittelte die Aufschlüsselung an den Bund.

Seit 1. März gibt es keinen Pflegeregress mehr, das heißt, Angehörige von Pfleglingen dürfen nicht mehr zur Kasse gebeten werden, auch auf das Vermögen der Pflegebedürftigen darf nicht zurückgegriffen werden. Bis zur Gesetzesänderung konnte das Land auf Wohnung, Sparbuch oder Lebensversicherung zugreifen.

Das ist nicht mehr möglich, allerdings müssen Senioren nun in einem Heim 80 Prozent ihres Einkommens für den Heimplatz beisteuern. Dem Land entstehen dadurch jährlich elf Mio. Euro an Mehrkosten, hieß es Ende März aus dem Büro Büro von Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) - mehr dazu in Pflegeregress: Land fordert Mehrkostenersatz.

Aufschlüsselung an Bund geschickt

Vom Büro Prettner hieß es am Montag, die Kosten für die Abschaffung des Pflegeregresses von 20 Mio. Euro setzen sich wie folgt zusammen:

  • Mehrkosten durch Übernahme aller Selbstzahler: 15,8 Mio. Euro pro Jahr. Von 822 Selbstzahlern hätten derzeit bereits 474 gewechselt.
  • Einnahmenentfall (Pflege und Behindertenhilfe): 1,4 Mio. Euro pro Jahr, davon 516.200 Euro Behindertenhilfe.
  • Pro Monat und Bewohner müssen durchschnittlich € 3.000 an Kosten übernommen werden
  • Ausbau der mobilen sozialen Dienste: 2,1 Mio. Euro pro Jahr
  • Ausbau der Assistenzleistungen der mobilen Behindertenhilfe: 700.000 Euro pro Jahr

Noch nicht berücksichtigt wurden die Kosten für etwaige nötige neue Pflegeheime. Auch die anderen Bundesländer meldeten ihren Bedarf nach Wien, insgesamt fast 466 Mio. Euro.