Landesfonds für Wildschäden geplant

Seit 1. März müssen Jäger für den Schäden von Bär, Luchs oder Wolf in der Landwirtschaft nicht mehr haften. Geplant ist stattdessen ein Schadensfonds des Landes. Doch wie hoch er dotiert sein soll und woher das Geld kommen kommt, ist noch unklar.

Das neue Jagdgesetz ist zwar bereits rechtswirksam, mit der Umsetzung hinkt das Land aber zumindest beim Schadensfonds hinterher. Der neue Jagd- und Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP) gibt zu, dass es im Zuge der Landtagswahlen zu einem Stillstand gekommen sei. Man sei aber auf einem guten Weg: „Ich habe den Auftrag an die Verfassungsabteilung erteilt, das Gesetz betreffend des Wildschadenfonds auszuarbeiten.“

Schild Bärengebiet Rosental St Margareten

ORF

In St. Margareten im Rosental schlug ein Bär schon mehrmals zu und fraß sich an Bienenstöcken satt

Gelten soll der neue Schadensfonds für alle ganzjährig geschonten Wildarten. Darunter fallen nicht nur Bär, Wolf oder Luchs, sondern auch Fischotter, Biber oder Graureiher. Noch ist unklar, wie hoch der Fonds für solche Wildschäden dotiert ist und woher das Geld kommen soll, so Gruber. Das werde die Aufgabe für die Budgetverhandlungen sei.

Jäger-Versicherung springt heuer noch ein

Kosten für Zäune, wie sie etwa für den Schutz gegen Wölfe oder Bären errichtet werden, sollen damit nicht gedeckt werden. Denn da kämen laut Gruber Summen zusammen, die unbezahlbar wären. Er will den neuen Schadensfonds noch heuer einrichten. Bis es soweit ist, soll für die geschädigten Landwirte einstweilen noch die Versicherung der Kärntner Jägerschaft einspringen, sagt Josef Monz, stellvertretender Landesjägermeister. Das heurige Jahr werde noch mit der alten Regelung abgedeckt.

Otter dürfen ausgesiedelt werden

Auch der Kulanztopf des Landes, der bisher vom Bärenanwalt in der Naturschutzabteilung verwaltet wurde, soll bis Jahresende noch ausgeschöpft werden. Die Landesregierung beschäftigte sich am Dienstag in ihrer ersten Sitzung auch mit den Fischottern. Es wurde beschlossen, dass 43 Tiere pro Jahr gefangen und ins Ausland gebracht werden dürfen, zum Beispiel nach Holland. Dadurch soll sich der heimische Fischbestand erholen.

In einer Reaktion sagte FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann, die FPÖ habe schon längst einen Lösungsansatz samt Dotierung erarbeitet. Laut dem FPÖ-Vorschlag sollten 14 Prozent der Einnahmen aus der Jagdabgabe in den neuen Fonds fließen - das wären laut Darmann rund 200.000 Euro. Die Mehrheit von SPÖ, ÖVP und Grüne habe aber im Jagdausschuss des Landtages nur sechs Prozent beschlossen.