Lilihill kauft 74,9 Prozent des Flughafens

In der Aufsichtsratssitzung der Kärntner Beteiligungsverwaltung ist der einstimmige Beschluss gefasst worden, den Zuschlag für 74,9 Prozent des Flughafens Klagenfurt an die Lilihill Capital Beteiligung GmbH zu erteilen.

Lilihill ist die Gesellschaft von Investor Franz Peter Orasch, der bereits einige Objekte in Klagenfurt kaufte und kürzlich das Gebäude der ehemaligen Kärntner Druckerei schleifen ließ. Auf dem Grundstück in der Innenstadt soll ein Studentenheim mit Büros entstehen. Orasch kaufte auch das Hotel Moser Verdino, das revitialisiert werden soll, außerdem das ehemalige Woolworth-Haus am Heiligengeistplatz - mehr dazu in Investor präsentiert Pläne für Klagenfurt (kaernten.ORF.at; 24.1.2018)

„Entscheidung für Lilihill wegen Konzepts“

Die Ausschreibung zur Teilprivatisierung des Kärnten Airport endete Anfang Oktober 2017. Gegenstand des Vergabeverfahrens war die Teilprivatisierung des von der Kärntner Flughafenbetriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung betriebenen Flughafens. Ende Jänner 2018 wurden die Anbieter aufgefordert ein Last and Final Offer (LAFO) zu legen. Mitte April 2018 fand eine finale Besprechung der Bewertungskommission statt, in der die Bewertung anhand von Qualitätskriterien gemäß den Ausschreibungsunterlagen vorgenommen wurde und das Ergebnis den Eigentümer der KFBG offengelegt wurde.

„Lilihill hat ein innovatives und sehr gutes Konzept vorgelegt und zeigt große Investitions- und Innovationsbereitschaft. Wir sind davon überzeugt, dass wir einen guten Partner gefunden haben, der in erster Linie in Zusammenarbeit mit Michael Kunz aber auch der gesamten Kärntner Wirtschaft und dem Tourismus den Airport positiv weiter entwickeln wird“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Gilbert Isep. Lilihill habe sich zum Weiterbestand des Flughafens bekannt. Zahlen wollte Isep nicht nennen. Geboten hatte auch der Unternehmer Hans Peter Haselsteiner. Als nächste Schritte haben der Gemeinderat der Stadt Klagenfurt und die Landesregierung die erforderlichen Beschlüsse zu fassen.

Reaktionen

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zeigte sich „froh über den einstimmigen Beschluss“ zur Teilprivatisierung des Klagenfurter Flughafens. „Wir freuen uns - vorbehaltlich der noch zu fällenden Beschlüsse in der Landesregierung und im Gemeinderat - gemeinsam mit einem starken Kärntner Investor und dem neuen Flughafendirektor dem Kärnten Airport zum Durchstarten zu verhelfen.“

In einer Reaktion verlangt das Team Kärnten völlige Transparenz rund um die Flughafen-Entscheidung. Obmann Gerhard Köfer sagte, der Steuerzahler habe ein Recht darauf, zu erfahren, wie der Deal zustande gekommen sei und was den Ausschlag für Lilihill gegeben habe.

Die FPÖ begrüßte in einer Reaktion die Teilprivatisierung. Klubobmann Gernot Darmann sagte, es sei eine positive Entscheidung für die Kärntner Wirtschaft, den Tourismus und das ganze Land. Nach jahrelangem Stillstand werde es nun endlich einen starken Partner geben.

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