AUVA: Gewerkschaft gibt sich kämpferisch

Vor dem Klagenfurter Unfallkrankenhaus (UKH) sind am Dienstag Unterschriften gegen die vom Bund geforderten Einsparungsmaßnahmen bei der AUVA gesammelt worden. Betriebsrat und Gewerkschaft kündigten an, beim Protest bis zum Äußerten gehen zu wollen.

Die AUVA-Spitäler versorgen im Jahr 370.000 Patienten. Nachdem Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) eine Diskussion über die Auflösung der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) ausgelöst hat, folgten österreichweit Proteste gegen die eingeforderten Sparmaßnahmen von 500 Millionen Euro, 60.000 Menschen haben bisher österreichweit für den Erhalt der AUVA unterschrieben.

Vor dem Klagenfurter Unfallkrankenhaus wurden am Dienstagvormittag Unterschriften gesammelt. Die Gewerkschaft der Privatangestellten GPA und der Betriebsrat fordern, die AUVA als eigenständigen Versicherungsträger mit gesicherter Finanzierung zu erhalten. Sie sprechen von einer Umverteilung zugunsten einiger Großkonzerne.

ÖGB zu AUVA Protestaktion UKH

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Kampfstimmung bei den Mitarbeitern

Auch wenn der Betrieb ganz normal lief und die Wartebereiche voll waren, hinter der Fassade brodelte es am Dienstag im Klagenfurter UKH. Kampflos wollen sich die Mitarbeiter die geplanten Einsparungen nicht gefallen lassen. Die Aufregung im Haus sei groß, sagt Beate Kitz, biomedizinische Analytikerin: „Alle sind in Aufruhr, wir können uns das nicht einfach so gefallen lassen.“

ÖGB zu AUVA Protestaktion UKH

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„500 Millionen sind nicht möglich“

Es sei völlig unrealistisch, 500 Millionen Euro bei der AUVA einsparen zu wollen, ohne gleichzeitig Krankenhäuser und Reha-Zentren zu schließen, hieß es von Gewerkschaft der Privatangestellten und dem AUVA-Betriebsrat. Es sei schlicht nicht möglich, die von der Bundesregierung geforderten 500 Millionen Euro in der Verwaltung einzusparen, sagte auch GPA- Geschäftsführerin Jutta Brandhuber: „Es wird Leistungskürzungen geben, das Krankenhaus selbst ist in Gefahr.“ Die Gewerkschaft befürchtet auch Einsparungen im Präventionsbereich und bei Reha-Maßnahmen.

ÖGB zu AUVA Protestaktion UKH

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„Eine versteckte Steuererhöhung“

Die von der Bundesregierung geforderte Einsparung von 500 Millionen Euro entspricht der Senkung der Arbeitgeberbeiträge von 1,3 auf 0,8 Prozent. Dazu ein Beispiel des AUVA-Zentralbetriebsrats: Eine Tischlerei mit zwei Angestellten und sieben Arbeitern erspare sich dadurch 1.445 Euro im Jahr, ein Konzern mit 10.000 Mitarbeitern jährlich 1,5 Millionen Euro. zugunsten einiger Großkonzerne.

Betriebsrat Günther Kanduth ortet deswegen eine Förderung der Großkonzerne zulasten der Allgemeinheit. „Das ist eine versteckte Steuererhöhung. Die Arbeitgeberbeiträge werden gesenkt, die Arbeitnehmer werden belastet. Dem Gesundheitssystem werden letztlich 500 Millionen entzogen.“

Links:

Fusion Unfallkrankenhaus mit Klinikum fraglich (kaernten.ORF.at; 6.4.2018)
- AUVA: Ärztekammer fürchtet „Kahlschlag“ (wien.ORF.at)