BKS zahlt Zinsen an Kreditkunden zurück

Nach einer verlorenen Klage bereitet sich die BKS auf Rückforderungen von Kreditkunden vor. Der Oberste Gerichtshof hatte eine Zinsklausel in Kredittverträgen als unzulässig erklärt. Die BKS rechnet mit Rückzahlungen unter einer Million Euro.

Man akzeptiere selbstverständlich das Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH), sagte am Mittwoch die Vorstandsvorsitzende der BKS Herta Stockbauer. „Es ist ein Urteil, das wir umzusetzen haben. Wir arbeiten die Kundenreklamationen ab, dort wo etwas rückzuvergüten ist, wird zurückgezahlt.“

Kredit mit variablen Zinssatz betroffen

Konkret geht es um Kredite der BKS Bank AG mit einem variablen Zinssatz. Dabei wurden sogenannte Liquiditätspufferkosten (Zins-Gleit-Klausel) verrechnet. Die Beschreibung dieser Berechnungsart, sei für den Kunden völlig undurchschaubar, so AK Konsumentenschützer Mario Drussnitzer. Das habe der OGH auch festgestellt. Diese Kosten, wie sie damals ab etwa dem Jahr 2015 vereinbart wurden, dürfen künftig nicht mehr verrechnet werden, so Drussnitzer. „Die Art und Weise wie das im Kreditvertrag verpackt wurde, ist für die Kunden völlig undurchsichtig.“

„Rückzahlungen unter einer Million Euro“

Für Rückzahlungen an Kunden hat die Bank nun eine Rückstellung gebildet. Den genauen Betrag dieser Rückstellung wollte BKS-Chefin Herta Stockbauer am Mittwoch nicht nennen, er liege aber unter einer Million Euro. Betroffene Kunden müssten ihre Ansprüche von sich aus geltend machen, selbst auf die Kunden zugehen, werde man nicht: „Wir warten, dass sich der Kunde bei uns meldet.“

Kunden müssen sich selbst bei Bank melden

Konsumentenschützer Mario Drussnitzer hält diese Vorgangsweise für nicht kundenfreundlich. „Es ist aber so, dass dazu keine Verpflichtung besteht.“ Er rät den betroffenen Bankkunden: „Geht’s zur Bank und holt euch das Geld zurück!“ Für laufende Kredite bedeutet das OGH-Urteil übrigens, dass diese Kosten auch künftig nicht verrechnet werden dürfen, außer der Kunde unterschreibt eine entsprechende Klausel.

BKS-Bilanz mit 68 Mio. Euro Überschuss

Die BKS präsentierte am Mittwoch auch ihre Bilanz. Mit einem Konzernjahres-Überschuss von 68 Millionen Euro erzielte die Bank 2017 das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt. Laut Vorständin Stockbauer habe die gesamtwirtschaftliche Situation Rückenwind gegeben, die konjunkturelle Entwicklung sei in Österreich und allen anderen Märkten ausgezeichnet gewesen. Auch die Kapitalmärkte hätten sich hervorragend entwickelt. Die gute Konjunktur habe sich auf die Risikokosten ausgewirkt, die so niedrig waren, wie kaum zuvor, so Stockbauer.

Die gute Konjunktur belebte auch das Kreditgeschäft, Unternehmen seien dadurch investitionsfreudiger. Auch auf der Privatkundenseite war ein Anstieg der Kreditnachfrage zu verzeichnen. Einziger Wermuthstropfen sei nach wie vor die Zinssituation, Vorständin Stockbauer wünscht sich hier steigende Zinsen.

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