Leichtes Spiel für Autoknacker

Bei der letzten Einbruchswelle sind in Kärnten 160 Autos geknackt worden. Ein Überwachungsvideo zeigt, dass die Täter in Sekundenschnelle arbeiten. Und auch der Leichtsinn mancher Autofahrer macht es den Tätern leicht.

Die Täter kommen durch die Scheiben und verschwinden innerhalb weniger Sekunden. Zwischen Oktober und Jänner war das in Mittelkärnten rund 160 Mal der Fall, 244 Autoeinbrüche gab es laut Kriminalstatistik letztes Jahr in Kärnten. Wie schnell die Täter arbeiten, zeigt auch ein Überwachungsvideo, das eine Kärnten heute-Seherin zur Verfügung stellte:

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Einbruch in Sekundenschnelle

Video aus einer Überwachungskamera

Die beiden Einbrecher prüfen, ob im Inneren des Autos etwas zu holen ist. Der Haupttäter holt das nötige Werkzeug, dann ist er innerhalb von zehn Sekunden samt der Tasche aus dem Auto verschwunden.

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Selbstversuch

Kollege Peter Matha macht den Test, wie schnell man mit dem richtigen Werkzeug durch die Seitenscheibe in einem Auto sein kann.

Häufig verwenden die Autoknacker handelsübliches Werkzeug, zum Beispiel einen Körner, ein gängiges Gerät für Feuerwehr und Rettung, um an Verletzte in Fahrzeugen zu kommen. Richtig angesetzt lässt das spitze Werkzeug die Scheibe in nur wenigen Sekunden splittern.

Autoeinbrüche Serie Kärnten

ORF

Mit dem richtigen Werkzeug bringen Autoknacker Scheiben in Sekundenschnelle zum Bersten

Autoknacker für Polizei schwer zu schnappen

Einer der beiden Täter konnte mittlerweile gefasst werden, ihm werden in den letzten Monaten 15 Einbrüche zur Last gelegt. Autoeinbrecher seien aber schwer zu fassen, sagt Gottlieb Türk, der Leiter des Landeskriminalamtes. „Es werden kaum Spuren hinterlassen, ein Nachweis der Tat ist schwierig.“

Autoeinbrüche Serie Kärnten

ORF

Viel ist in den Autos oft nicht zu holen, etwa eine Handtasche und etwas Bargeld. Die Täter seien oft Drogenabhängige, sagt Türk, „sie brechen die Autos auch für kleine Summen auf.“

Viele Autos sind nicht abgesperrt

Und wie kann man sich vor den Dieben schützen? „Das Auto absperren“, sagt Türk. „Man glaubt nicht, wie viele Autos unversperrt bleiben.“ Aber auch abgesperrt sei das Auto kein Tresor. „Deswegen keine Wertgegenstände im Auto lassen und auch Taschen und Jacken nicht offen liegen lassen – das wirkt für Autoknacker wie eine Einladung.“

Autoeinbrüche Serie Kärnten

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Offen im Auto liegende Brieftasche - eine Einladung für Autoknacker

Mit Alarmanlagen gesicherte Autos gibt es laut Türk übrigens immer weniger, zunehmend sei dafür die Zahl der Autos mit professionellen Wegfahrsperren.