Ärzte von Hilfseinsatz aus Afrika zurück

Die Kärntner Ärzte Maria Greiner und Juri Gorjanc waren eine Woche im Rahmen von „Ärzte für Afrika“ in Tansania, um unentgeltlich Bruchoperationen durchzuführen. Diese Auslandseinsätze absolvieren sie in ihrem Urlaub.

Der St. Veiter Oberarzt Juri Gorjanc vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan kam gerade von seiner Tansania-Mission zurück. Er koordinierte die Österreichische Mission "Hernia International Foundation“. Begleitet wurde er von der Chirurgin Maria Greiner aus dem Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt und drei Kollegen aus Feldkirch und Laibach.

Der Einsatz

Insgesamt wurden an fünf Tagen 72 (Leistenbruch/Hernien) OPs an 66 Patienten vorgenommen, die meisten davon männlich. Es wurde parallel an zwei, manchmal auch drei Tischen operiert. Der älteste Patient war - nach eigenen Angaben - 100 Jahre alt, der jüngste 14 Monate. (Quelle: Hernia International)

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Family, 8.3.2018

Maria Greiner sagte, man versuche nach so einem Einsatz bewusster zu leben und werde zufriedener mit dem, was man hier habe. „Es ist eine andere Welt, in welcher Armut die Menschen leben. In dem Krankenhaus, wo wir jetzt waren, war man schon gut eingespielt, wir waren schon das zehnte Hilfsteam. Man merkt, wie interessiert die Angestellten dort sind, es wächst etwas. Das Ziel ist, dass sie selbst damit zurechtkommen.“

Weiterbildung für lokale Chirurgen

Juri Gorjanc ergänzte, man gehe grundsätzlich davon aus, dass auch die lokalen Chirurgen fähig seien. "Was fehlt sind Expertisen, moderne Technik, auch Material. Die Netze, die bei der Hernienchirurgie wichtig sind, müssen zur Verfügung stehen, dafür sorgt auch die Organisation. Auch wir müssen das, was wir tun, überprüfen, ob es up to date ist. Die Chirurgen vor Ort haben kaum Möglichkeiten zur Weiterbildung.

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Hernia International Foundation

Man verständigt sich auf Englisch, die Patienten sprechen allerdings kein Englisch und so musste man sich mit lokalen Dolmetschern helfen, so Greiner. Die Patienten hätten die Zuwendung der ausländischen Ärzte genossen. Die Einheimischen seien zu den eigenen Leuten eher hart. Da seien die ausländischen Helfer anders.

Operieren bei 37 Grad

Der Ablauf sei immer derselbe gewesen, so Gorjanc, bis zu 25 Patienten seien behandelt worden. Die ersten drei Tage habe man 13 Stunden durchgearbeitet, bis spät abends. Es habe keinerlei Komplikationen gegeben. „Man ist furchtbar erschöpft, aber sehr zufrieden. Man muss die Zeit ausnützen. Erstaunlich, was man aushalten kann. Man ist müde, aber sehr zufrieden.“

Greiner sagte, in ihrem OP habe am ersten Tag alles gut geklappt, doch ab dem zweiten Tag habe die Klimaanlage gestreikt, sie habe bei 37 Grad operiert. Abends im Hotel sei das Wasser in der Dusche nicht geflossen, das müsse man nehmen, wie es ist. In der Früh habe man sich dann provisorisch am Waschbecken waschen können.

Nicht ganz gefahrlos für Helfer

Ein Auslandseinsatz ist für die Helfer aber nicht ohne Gefahren, so Greiner: „Eine Gefahr dort ist Malaria, da beginnt man zwei Tag vorher schon mit den Tabletten. Die Patienten sind vorher gescreent worden, viele haben Hepatitis oder auch HIV.“ Gorjanc ergänzte, man habe alles vorbereitet, falls man sich an einer infizierten Nadel gestochen hätte. Da habe man Propyhlaxe in Tablettenform mitgehabt. Diesmal habe es aber keine HIV-Fälle gegeben. Bei Hepatitis sollte man doppelte Handschuhe und Brillen tragen, um sich zu schützen: „Angst haben wir nicht, der beste Schutz ist es, ruhig zu bleiben. Wenn man aufgeregt ist, wenn ein HIV-Patient vor einem liegt, dann kann man sich leichter stechen.“

„Dankbarkeit tut gut“

Persönlich nahm Chirurgin Greiner mit, dass eine Bindung mit dem Team entstanden sei. Sie habe nach diesen Menschen Sehnsucht, aber man bleibe in Kontakt. Gorjanc sagte, er gehe davon aus, dass jeder Mensch dafür lebe, zu lieben und geliebt zu werden. „Ich stamme aus einer Familie, in der geliebt wurde und so kann ich etwas Gutes aus dem Herzen heraus tun.“ Die Dankbarkeit der Menschen tue natürlich auch gut.

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