Soviele Nichtwähler wie noch nie

Die Wählerstromanalyse von SORA zeigt, dass bei der Wahl am Sonntag 141.000 Kärntner nicht zur Wahl gingen. Sie zeigt aber auch, dass viele Grün-Wähler zur SPÖ und den Freiheitlichen gewechselt sind.

297.918 Stimmen wurden bei der Landtagswahl am Sonntag in Kärnten abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 68,63 Prozent. Bemerkenswert ist die hohe Zahl von insgesamt 141.000 Nichtwählern, so vielen wie noch nie in Kärnten. Zum Vergleich: 86.000 Kärntnerinnen und Kärnten haben bei der Wahl im Jahr 2013 nicht gewählt. Auch verhältnismäßig viele Ex-SPÖ- und Grün-Wähler sind diesmal zu Hause geblieben.

Wer wählte wen?

Die Wählerstromanalyse von SORA im Überblick, zusammengefasst von ORF-Politikredakteur Christof Glantschnig.

Wer wen gewählt hat und wohin die Wähler gewechselt sind, das zeigt die Wählerstromanalyse des Instituts SORA. Die SPÖ behielt 97.000 ihrer Wähler von der Landtagswahl 2013. Dazu konnte sie diesmal 17.000 ehemalige Nichtwähler überzeugen. 13.000 Stimmen kamen von ehemaligen Grünen. Die restlichen 11.000 teilten sich auf ehemalige Wähler der ÖVP, des früheren Team Stronach, der FPÖ und des BZÖ auf.

BZÖ-Wähler wählten blau

40.000 freiheitliche Wähler blieben der FPÖ diesmal treu. 11.000 Stimmen kamen vom ehemaligen Team Stronach. Dieses verlor damit als Team Kärnten (seit 2016 Anm. der Red.) ein Drittel seiner Wähler an die FPÖ. Auch 7.000 ehemalige BZÖ-Wähler entschieden sich bei der Landtagswahl 2018 für Blau. Von den übrigen Parteien und Nichtwählern holten die Freiheitlichen insgesamt 10.000 Stimmen.

Auch SPÖ-Wähler wechselten zur ÖVP

Die ÖVP behielt 31.000 ihrer Wähler von 2013. 4.000 kamen von ehemaligen SPÖ-Wählern, jeweils 3.000 von der FPÖ, dem Team Stronach und dem BZÖ. Die restlichen 4.000 Stimmen stammten von ehemaligen Nichtwählern, Grünen und sonstigen Parteien.

Viele Grün-Wähler blieben zu Hause

14.000 der insgesamt 39.000 Grün-Wähler vom Jahr 2013 blieben am Sonntag zu Hause und gingen gar nicht zur Wahl. 13.000 ehemalige Grün-Wähler entschieden sich für die SPÖ. Nur 7.000 machten ihr Kreuz wieder bei den Grünen, das heißt, nur jeder Fünfte hielt der Partei die Treue. 2.000 Stimmen gingen an die NEOS, insgesamt 3.000 Stimmen an die übrigen Parteien.