Kärnten hat jetzt stärkste SPÖ-Landespartei

Die SPÖ mit Spitzenkandidat Peter Kaiser hat am Sonntag bei den Kärntner Landtagswahlen das drittgrößtes Plus der Parteigeschichte geschafft. Damit ist die Kärntner SPÖ seit Sonntag stärkste Landespartei.

Seit Sonntag ist der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl nur mehr Zweiter - parteiintern. Denn mit einem Zuwachs um mehr als zehn Prozentpunkte überholten die Kärntner mit Landeshauptmann Peter Kaiser die Burgenländer. Die 47,7 Prozent in Kärnten sind jetzt das beste Landtagsergebnis der SPÖ. Die Wiener Roten liegen auf Platz 3 - mit 39,6 Prozent ebenfalls aus dem Jahr 2015. Sie waren aber auch davor schon schwächer (44,3 Prozent) als die Kärntner Parteifreunde es jetzt sind.

Landtagswahl Kärnten 2018 Wahlparty SPÖ Kaiser

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Drittgrößtes SPÖ-Plus in der Zweiten Republik

Außerdem schaffte Kaiser das drittgrößte Plus der SPÖ in der Zweiten Republik. Nur zweimal - 2004 in Salzburg (+13,1 Prozentpunkte) und 2003 in Oberösterreich (+11,3) - sind die Sozialdemokraten bei einer Landtagswahl stärker gewachsen als heute in Kärnten. Kaiser hatte schon 2013 ein Plus von 8,4 Punkten geschafft, heuer eines von 10,6 Punkten. Damit steht die SPÖ in Kärnten jetzt auf einem Ergebnis wie zuletzt 1989. Bei Nationalratswahlen ist die SPÖ noch nie zweistellig gewachsen.

Jubel SPÖ Kaiser Kern

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Parteiintern war die Ausgangslage der SPÖ Kärnten allerdings eine etwas leichtere. Denn die beiden anderen Länder, in denen die SPÖ vergleichbar stark ist, wählten im Jahr 2015 - als die FPÖ im Zeichen der Flüchtlingskrise noch große Zuwächse zulasten von Rot und Schwarz machte. So fiel Niessl damals von 48,3 auf 41,9 Prozent zurück.

2013 kam die Trendwende

Dass es in Kärnten am Sonntag noch einmal um mehr als zehn Prozentpunkte nach oben ging, ist umso erstaunlicher, als es in Kärnten schon 2013 ein Plus von 8,4 Punkten gab. Damals nahm die SPÖ der krisen- und skandalgeschüttelten FPÖ den ersten Platz ab. Erstmals seit 1994 war sie wieder stärkste Partei - und erstmals seit Jörg Haiders Kür zum Landeshauptmann 1989 war der Landeshauptmann wieder ein Sozialdemokrat.

Damals begann der Aufstieg der Haider-FPÖ, der der SPÖ eine lange Serie von Misserfolgen bescherte. Diese endete erst, als im Bund 1999/2000 ÖVP und FPÖ zusammengingen. Schon damals bescherte der SPÖ die Oppositionsrolle eine Phase der Erholung. Diese war freilich mit Wiedererrichtung der Großen Koalition 2006 jäh zu Ende. Seither war es mit der SPÖ fast ausnahmslos bergab gegangen - ausgenommen nur die Kärnten-Wahl 2013.

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