Was wurde aus Pioneers-Kooperation?

Um Start-Ups und Investoren anzulocken hat das Land 2016 einen Vertrag mit Pioneers unterzeichnet. Die Firma hat weltweite Kontakte, berät und vernetzt Investoren und Gründer. Die Kooperation scheiterte - laut Pioneers deshalb, weil die Landesregierung nicht an einem Strang zog.

Start-Ups gelten als Innovations-, Job,- und Wirtschaftsmotoren. Um kreative Köpfe und Investoren anzulocken wird vom Land auch einiges an Arbeit und Geld investiert. Kein langfristiger Erfolg war jedoch bisher der Kooperation mit Pioneers beschieden. Die Firma berät Unternehmen in der Gründungsphase und bewertet und unterstützt Firmenstandorte. Man beschäftigt sich außerdem mit Zukunftsentwicklung im unternehmerischen und öffentlichen Bereich. In der Kooperation mit dem Land sollte Pioneers mit seinen internationalen Kontakten Start-ups und Investoren für Kärnten begeistern. Gute Gespräche gab es zuerst mit allen Parteien.

„Wurde ohne Abstimmung weitergeführt“

Auch die Initiative „Pulldock“ wurde auf Schiene gebracht, sie spannt Kärntner Leitbetriebe mit Start-ups aus ganz Europa zusammen. Heute allerdings ohne die Mitarbeit von Pioneers, so Rainhard Fuchs von Pioneers: „Es ist ohne Abstimmung weitergeführt worden, das hat bei einigen in der Community nicht wirklich für Begeisterung gesorgt und das ganze konterkariert.“

Pioneers arbeitete auch für 15.000 Euro Fördergeld eine Ökosystem-Studie für das Land aus, um die Stärken Kärntens im Bereich Start-ups zu analysieren und herauszufinden, welche Schritte gesetzt werden müssen, um nachhaltig Jobs für die Zukunft zu schaffen. Auf die Frage, ob man das selbst gesetzte Ziel - mehr Start-ups, mehr Jobs - denn erreicht habe, heißt es von Fuchs: „Nein, aufgrund dessen, dass nicht die gesamte Landesregierung in eine Richtung gegangen ist. Wir wissen, dass gewisse Leute wollten und gewisse andere blockiert haben.“ Es sei an der mangelnden Kooperation gescheitert, so Fuchs.

Pioneers: Hoffen auf Zeit nach Landtagswahl

Pioneers sei bereit, für Kärnten „etwas zu tun“ und den Wirtschaftsstandort zu stärken. Fuchs hofft auf die Zeit nach der Landtagswahl - denn Gespräche gäbe es schon. Und: Kärnten habe viel Potenzial, wenn politisch an einem Strang gezogen werde. „Der langfristige Plan ist im Moment gescheitert, verschiedene Sachen sind gemacht worden, aber der große Wurf ist nicht passiert.“ Immerhin: Die Pioneers Studie gibt es schon und das Land kann davon profitieren.

„Handlungsempfehlungen“ für Kärnten

Kärntens größte Stärken liegen laut Pioneers im Bereich der Mikroelektronik und der Öko-Innovationen. Man sollte, so Fuchs, einen Campus gründen um so die „Kräfte zu bündeln“ - gemeinsam mit dem Lake Side Park in Klagenfurt, dem Technologiepark Villach und dem Gründerzentrum Build. Derzeit sei die Szene der Innovationscommunity „zersplittert“ und müsse deshalb „verortet“ werden.

Startnet Carinthia will „Marke Kärnten“ vertreten

Begrüßenswert sei die in Ausarbeitung befindliche Plattform Startnet Carinthia, do Fuchs - eine gemeinsame Initiative von Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, KWF, Lakeside-Park, FH, Build, Babeg und anderen, die in Zukunft die „Marke Kärnten“ nach außen kommunizieren will. Denn: Start-ups außerhalb des Landes sei oft nur das Gründerzentrum Build bekannt.

Das Gründerzentrum Build hat in den letzten 16 Jahren 137 Unternehmensgründungen begleitet. 90 Prozent davon sind noch aktiv.

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