Bau von 110-kV-Leitung kann weiter gehen

Der Bau der 110kV-Leitung von Fürnitz nach Landskron bei Villach kann nach drei Jahren Stillstand weitergebaut werden. Nach Bürgerprotesten und Einsprüchen der Gemeinden Villach und Finkenstein steht fest, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig ist.

Die Strommasten zwischen Fürnitz und Landskron stehen schon seit drei Jahren, auch die Leitungen waren schon gezogen. Sie mussten nach den Einsprüchen aber wieder abgebaut werden - mehr dazu in VwGH kippt Bau von 110-kV-Leitung kaernten.ORF.at; 14.10.2015). Ab Februar müssen sie neuerlich mit Hubschraubern montiert werden, was wieder einige hunderttausend Euro kosten wird.

Strom Kelag 110 kV

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Kelag: Stromverbrauch immer höher

Da der Stromverbrauch viermal höher ist als noch in den 1960er-Jahren und in der Industrieregion Villach so viel Strom verbraucht wird, wie nirgendwo sonst in Kärnten, sei der Bau der neuen Freileitung nötig, heißt es von der Kärnten Netz GmbH. Einerseits will jeder rund um die Uhr mit Strom versorgt werden, andererseits werden Stromleitungen abgelehnt. Das sei ein ewiges Spannungsfeld, sagte Geschäftsführer Reinhard Draxler. „Wir sind immer in einem Spannungsfeld. Wir haben die Aufgabe der Versorgungssicherheit.“

Strom Kelag 110 kV

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Viele Masten stehen seit 2015, wurden aber nie verkabelt

Außerhalb des Sichtbereichs von Siedlungen

Oberhalb von Fürnitz schließt die 110-kV_Leitung an die starke 220-kV-Leitung aus dem Gailtal an, das Umspannwerk wird in eine Grube mitten in den Wald gebaut, damit es nicht sichtbar ist. Zumindest die Hälfte der zwölf Kilometer langen Freileitung nach Landskron soll ebenfalls fast unsichtbar gebaut werden, so sehen es die behördlichen Auflagen vor. Draxler sagte, man habe sich bemüht, weit weg vom Sichtbereich von Siedlungsbereichen zu bauen und entlang von Autobahnen, also bestehende Infrastruktur zu nützen. In zwei Jahren soll die 110-kV-Leitung dann fertig sein, wenn nun alles nach Plan verläuft.

Eine Bürgerinitiative wollte eine Verlegung der Stromkabel unter die Erde. Die Kärnten Netz GmbH lehnte dies ab, denn bei Stromausfällen seien Fehler über der Erde leichter zu finden und etwaige Schäden zu beheben. Die Gemeinden Villach und Finkenstein wollten ihrerseits geklärt haben, ob eine UVP nötig sei, oder nicht.

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