BZÖ tritt landesweit zur Landtagswahl an

Das BZÖ tritt landesweit zur Landtagswahl an, das ist am Mittwoch bekannt gegeben worden. Die nötigen 400 Unterschriften seien gesammelt worden. Wer für das BZÖ kandidieren wird, soll am Freitag bekannt gegeben werden.

BZÖ-Obmann Helmut Nikel sagte, es seien sogar ein bisschen mehr als 400 Unterschriften, „also ein guter Überhang“. Nikel selbst werde „höchstwahrscheinlich“ als Spitzenkandidat ins Rennen gehen.

Abgeordnete traten im Sommer aus der Partei aus

Das BZÖ hatte im vergangenen Jahr in Kärnten turbulente Zeiten zu überstehen. Im Sommer gab es schwere Vorwürfe gegen die Parteispitze - mehr dazu in Schwere Angriffe gegen Ex-BZÖ-Obfrau (kaernten.ORF.at; 27.6.2017). Kurz darauf traten die beiden Landtagsabgeordneten der Partei, Johanna Trodt-Limpl und Wilhelm Korak, aus dem BZÖ Kärnten aus - mehr dazu in Aus für BZÖ im Kärntner Landtag (kaernten.ORF.at; 7.5.2017). Sie sind seither unter dem Namen „IG der freien Abgeordneten zum Kärntner Landtag“ tätig.

Gemeinsam mit ihrem Austritt hatte Trodt-Limpl in ihrer Funktion als Bundesparteiobfrau auch angekündigt, das BZÖ Kärnten aus der Bundespartei auszuschließen. Auf die Frage, ob er sich wegen des Ausschlusses Sorgen mache, gab sich Nikel gelassen: „Das ist Schaumschlägerei. Trodt-Limpl ist keine gewählte Bündnis-Obfrau. Sie kann gerne versuchen, etwas gegen uns auszurichten, das wird aber aus rechtlichen Gründen gar nicht gehen.“

BZÖ vor 13 Jahren von Jörg Haider gegründet

Am 4. April 2005 gab Jörg Haider in einer Pressekonferenz die Gründung des BZÖ bekannt. Die „Freiheitlichen in Kärnten“ trennten sich auf einem außerordentlichen Parteitag von der FPÖ, Haider übernahm von Martin Strutz die Obmannschaft im Bundesland. Bei der Nationalratswahl 2008, bei der die nunmehr orange Partei gegen die verbliebene FPÖ unter Heinz-Christian Strache kandidierte, erreichte das BZÖ mit Haider als Spitzenkandidaten knapp elf Prozent.

Am 11. Oktober 2008 verunglückte Haider bei dem Autounfall südlich von Klagenfurt tödlich. Er hatte 1,8 Promille Alkohol im Blut. Uwe Scheuch wurde einen Monat später zum Obmann des Bündnisses in Kärnten gewählt. Die darauf folgende Landtagswahl verlief erfolgreich: Am 1. März 2009 erreichte das BZÖ mit Spitzenkandidat Gerhard Dörfler 44,9 Prozent der Stimmen, während die dadurch massiv geschwächte FPÖ an der 5-Prozent-Hürde scheiterte.

BZÖ nach der Trennung neu gegründet

Die Freiheitlichen blieben aber nicht lange orange: Das BZÖ Kärnten spaltete sich im Dezember 2009 nach innerparteilichen Konflikten von der Bundespartei ab und gründete Die Freiheitlichen in Kärnten als Partner der FPÖ. Das BZÖ in Kärnten gründete sich 2010 zwar neu und kam 2013 auch mit zwei Mandaten (6,4 Prozent) wieder in den Landtag, ist aber inzwischen bedeutungslos.

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