Kärntnerlied-Schöpfer Obersteiner gestorben

Veit Obersteiner aus Wieting war Chorleiter, Sänger und Schöpfer von rund 100 Kärntnerliedern. Er starb am Donnerstag. Im Oktober wäre er 90 Jahre alt geworden.

Eigentlich war es ein Herzenswunsch von Veit Obersteiner, Musik zu studieren. Aber das Leben spielte anders. Er musste den Bauernhof seiner Eltern in Raffelsdorf bei Wieting übernehmen. Doch der Gesang begleitete ihn trotzdem ein Leben lang. Seine ersten Versuche als Liedschreiber hat Veit Obersteiner einmal in einem Interview so beschrieben: „Zuerst war es nur eine Kratzlerei. Ich kannte mich irgedwann selbst nicht mehr aus beim Notensetzen. Erst später lernte ich es richtig. In den 1960er Jahren besuchte ich Chorleiterkurse am Turnersee. Da lerne ich das richtige Singen.“

„Mittendrin im Karntnaland“

Eines seiner bekanntesten Lieder war auch eines seiner ersten: Es trug den Titel „Da bin i daham“ oder „Mittendrin im Karntnaland“. Der Komponist erzählte einmal in einem Interview, dass der Text zu diesem Lied „eine schwere Geburt" gewesen sei. Obersteiner hatte es bereits mit dem Doppelquartett Görtschitztal am Programm, obwohl es nur eine Strophe gab: Ich brachte keine zusammen. Wenn die Stimmung nicht passt geht nichts. Ich ging zu einer Mundardsprecherin und bat sie um Hilfe. Als sie etwas zum Schreiben holte blickte ich aus dem Fenster und plötzlich fiel mit die Strophe ein. Als sie zurück ins Zimmer kam, war die Strophe schon fertig.“

Veit Obersteiner war jahrzentelang Chorleiter in Wieting, sang aber auch in der Chorleiterpension noch gerne und schrieb Lieder, die ihm wegen ihrer Unmittelbarkeit sprichwörtlich aus den Händen gerissen wurden. Eines seiner letzten Lieder wurde auch sein Lieblingslied, wie er vor seinem Tod verriet. Es trägt den Titel: „Wo san denn die Weglein“ und entstand mehr als 40 Jahre nach einer Schwärmerei für eine Sennerin.

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