Wirbel nach Kritik an Kammerräten

Aufregung herrscht in der Landwirtschaftskammer nach einem Artikel in der Fachzeitung Kärntner Bauer. Darin wirft der Kammeramtsdirektor den Kammerräten einen Mangel an Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein vor.

Die Wünsche an das Christkind, wie Kammeramtsdirektor Hans Mikl seinen Kommentar in der Weihnachtsausgabe des Kärntner Bauern betitelte, haben es in sich: „Ich wünsche mir, dass du ganz bestimmten Kammerräten, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Zusammenarbeit beibringst.“ An einige Journalisten gerichtet waren die Zeilen: „Gib ihnen die Einsicht, dass Oberflächlichkeit, Unwissenheit und dem Volk nach dem Maul schreiben niemandem hilft.“

FPÖ: Kammerräte haben Beleidigung nicht verdient

Manfred Muhr (FPÖ), der Vizepräsidenten der Landwirtschafstkammer, forderte von Mikl eine Entschuldigung. Außerdem solle der Kammeramtspräsident nicht mehr für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein, forderte Muhr. Er will sich Mikls Wortwahl nicht gefallen lassen.

Muhr: „Dass sich hier einzelne Kammerräte, die in der Landwirtschaftskammer quasi ehrenamtlich tätig sind und daheim im Betrieb die Arbeit stehen lassen, um im Interesse der heimischen Landwirtschaft zu arbeiten, von einem Angestellten der Kammer so beleidigen lassen müssen, das haben die Kammerräte nicht verdient.“

Präsident: Zurechtweisung nicht erwünscht

Nicht sehr glücklich mit dem Kommentar seines Direktors ist Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mössler (ÖVP). Der Artikel sei zu persönlich gewesen: „Ich habe das mit dem Herrn Kammeramtsdirektor im Neujahrsgespräch auch beredet und ihn darauf hingewiesen, dass in besonderer Form das Zurechtweisen von Funktionären nicht erwünscht ist, sondern dass wir sehr dankbar sind für die Unterstützung. Wir werden das mit den Kollegen auch im Vorstand diskutieren, damit da nichts übrig bleibt.“

Er habe vielleicht zu emotional auf die vorangegangene Vollversammlung der Landwirtschaftskammer reagiert, begründete Kammeramtsdirektor Mikl seinen Artikel. Wenn sich jemand beleidigt fühle, stehe er nicht an, sich dafür zu entschuldigen.