Müllchaos durch neues Abholsystem

Just zu den Feiertagen ist in Klagenfurt das Müllabholsystem umgestellt worden. In einigen Bereichen wurde der Müll über zwei Wochen lang nicht abgeholt, die Folge sind übervolle Müllkübel.

Ein unschönes Bild bietet sich im neuen Jahr vielerorts in Klagenfurt: Bei einigen Wohnanlagen und Privathäusern türmen sich neben den übervollen Restmüll- und Papiertonnen die Müllsäcke. Auch in zahlreichen Straßenzügen können die Tonnen den Müll längst nicht mehr fassen. Der Grund ist die Umstellung des Abholsystems, die mit Jahresbeginn vom Magistrat Klagenfurt vorgenommen wurde – mehr dazu in Computer koordiniert Müllwagentouren. Über zwei Wochen wurde der Müll teils nicht entsorgt, betroffen sind etwa die Außenbezirke Viktring und Wölfnitz, aber auch in der Inneren Stadt häufen sich teils die Müllsäcke.

Müllberge sollen nächste Woche verschwinden

Karl Weger, der Leiter der Entsorgungsabteilung der Stadt, rechnet damit, dass sich die Lage bis Mitte nächster Woche normalisiert: „Alles was neu ist, braucht eine Einlaufzeit. Wir sind von der Technik abhängig, da kann es vor allem bei Änderungen zu Problemen kommen.“ Verschärft wurde die Situation sicher, weil der neue Abholplan just zum Jahreswechsel eingeführt wurde, durch die Feiertage fiel ohnehin mehr Müll an. Dass der Zeitpunkt nicht optimal gewählt war, dessen sei man sich bewusst, so Weger. „Eine Umstellung nach den Feiertagen wäre sicher idealer gewesen.“ Dann allerdings wären zwei Abholpläne nötig geworden, so aber sei der neue Plan für das ganze Jahr gültig.

Kritik an der Umstellung über die Feiertage kam am Donnerstag von der ÖVP. „Das ist kein Bild für eine Stadt", meinte ÖVP-Verkehrssprecher Siegfried Wiggisser. Die Bevölkerung sei vorab nicht ausreichend informiert worden. "Man hätte für die schwierige Übergangsphase auch zusätzliche Müllfahrzeuge anmieten können“, so Wiggisser. Von Müllbergen sei keine Rede, meinte hingegen der zuständige Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ): „In der Einführungsphase ist es jetzt vereinzelt zu vollen Mülltonnen gekommen, weil sich hier der Abholtermin zu Beginn einmal verlängert hat.“

Probleme beim Magistrat melden

Mehrkosten sollen für die Bevölkerung durch die Probleme nicht entstehen, heißt es. Mittlerweile seien die Problemzonen bekannt. Dennoch wird geraten, sich aktiv beim Magistrat zu melden, sollte der Müll noch immer nicht abgeholt worden sein.

Sind die Anfangsschwierigkeiten überwunden, soll der neue Müllabholplan die Effizienz bei der Entsorgung deutlich steigern. 50.000 Tonnen Müll müssen in Klagenfurt jährlich entsorgt werden, künftig wird ein Computer die Route der Müllwägen vorgeben, rund 30.000 Kilometer an Fahrten sollen so pro Jahr eingespart werden. Die Intervalle der Müllabholung bleiben 14-tägig, lediglich der Abholtag könnte sich ändern.