Monatelange Aufräumarbeiten nach „Yves“
Vor knapp einem Monat wütete Föhnsturm Yves in Unterkärnten. Die Aufarbeitung der Schäden dauert weiter an und ist in den steilen Gräben sehr schwierig: Laut Bezirksforstinspektion wurden mindestens 900 Hektar Waldfläche zerstört.
Im Raum Bad Eisenkappel ist mehr als die Hälfte der betroffenen Flächen Schutzwald, der eigentlich Häuser und Straßen vor Hangrutschungen bewahren soll.
Landesforstdirektion
Bauer: Eine ganze Generation fällt aus
Geschätzte 300 Waldbauern waren vom Sturm betroffen, für viele von ihnen ist der gesamte Holzertrag mit einem Mal zerstört. Bei Franz Blajs aus Ebriach wurde fast alles zerstört, was er vor 37 Jahren aufgeforstet hat: „Ich habe 130.000 Pflanzen gesetzt. Bis auf einen halben Hektar wurde alles zerstört. Es wird die nächsten 40 Jahre dauern, bis es wieder soweit ist, wie es jetzt schon war. Eine Generation fällt praktisch aus.“
Allein im Raum Eisenkappel wird es 10.000 Lkw-Fahrten brauchen, um das Schadholz zu beseitigen. Je schneller das gelingt, desto geringer ist die Gefahr von Borkenkäferbefall.
Schadensausmaß wird aus der Luft begutachtet
In den steilen Lagen sind die Arbeiten gefährlich und wegen des aktuellen Tauwetters zusätzlich erschwert. Deshalb wird überlegt, die Gewichtsbeschränkung für Lkw auf den Straßen vorübergehend aufzuheben.
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Dieses Video der Landesforstdirektion zeigt, wie groß das Schadensausmaß ist. Drohnenflüge helfen, einen Überblick auch in steilen Lagen - wie im Vellachtal - zu bekommen.
Erosionsschäden erwartet
Dass viele Bäume auch im Schutzwald samt Wurzeln umgeworfen wurden habe für Bauern insofern den Vorteil, dass das Holz etwas wertvoller im Verkauf und der Wiederverwertung sei.
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Bezirkshauptmann Gert Klösch: „Für die Natur hat es aber den Nachteil, dass es zu Erosionsschäden kommen kann. Das ist eigentlich die Sorge für uns in die Zukunft, dass wir schauen müssen, dass wir die Wurzelteller wieder in die Erde bekommen, damit in der Zukunft Abrutschungen und ähnliche Erscheinungen bei stärkeren Regenfällen zu verhindern.“
Landesforstdirektion
Immer noch sind einzelne Straßen nur provisorisch befahrbar. Die Seeberg-Bundesstraße soll an der Abbruchstelle im Frühjahr total saniert werden, so Klösch.
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Unterstützung durch Katastrophenfonds
Für die Betroffenen von Gebäudeschäden - zumindest ein Haus ist nicht mehr bewohnbar - soll es Unterstützung aus dem Katastrophenfonds geben. Die Behörden rechnen mit mindestens hundert weiteren Anträgen in den nächsten Monaten.
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