Betrüger erschlich sich 86.000 Euro

Ein 60 Jahre alter Kärntner ist am Landesgericht wegen schweren Betruges zu zehn Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Er hatte eine Kundin mit Veranlagungen um 86.000 Euro betrogen. Der Mann nahm das Urteil an, es ist rechtskräftig.

„Todsichere Geldanlagen“ versprach der Mann seiner Kundin, einer Ärztin. Sie vertraute ihm mehrmals einige zehntausend Euro an. Mit dem Geld kaufte der Geschäftsführer einer Consulting-Firma mit Sitz in Serbien Aktien diverser Unternehmen. Die Inhaberaktien blieben allerdings auf dem Depot der Firma und wurden nie auf die Ärztin übertragen. Vor dem Schöffensenat versuchte der Mann vorerst, sich selbst als Opfer darzustellen und beteuerte wortreich seine Unschuld. Dass er die Aktien nicht an die Frau übertragen hatte, gab er allerdings zu.

Kundin fingierte Tabellen geschickt

Die Bank habe die Kreditlinien gesperrt, daher sei das Depot gesperrt gewesen, begründete er die Unterlassung. Zu dem Zeitpunkt waren die Wertpapiere allerdings schon mehrere Jahre auf seinem Depot gelegen. Um die Frau zu beruhigen, zeigte er ihr regelmäßig Tabellen mit der Kursentwicklung „ihrer“ Aktien. Als sie irgendwann doch misstrauisch wurde, war es bereits zu spät, die Firma pleite, Konten und Depots gesperrt.

Angeklagter: Wegen Misserfolges geschämt

Auf dringendes Anraten der Richterin brachte die Verteidigerin ihren bisher unbescholtenen Mandanten letztlich doch dazu, ein Geständnis abzulegen. Er sei da irgendwie hineingeraten und nicht mehr herausgekommen, erklärte er. Zudem habe er sich geschämt, seinen Misserfolg zuzugeben und der Kundin daher vorgegaukelt, es sei ohnehin alles in Ordnung. Mit dem Geständnis gab es dann ein vergleichsweise mildes Urteil, das der Mann annahm. Staatsanwältin Tina Frimmel-Hesse erklärte sich ebenfalls mit dem Urteil einverstanden.

Eine 45 Jahre alte Frau aus dem Bezirk Wolfsberg ist im Internet um insgesamt 50.000 Euro betrogen worden - von ihrer vermeintlich „großen Liebe“. Bevor sie Anzeige erstattete überwies sie 15 Mal Geld - mehr dazu in 50.000 Euro für „große Liebe“.